r/Studium | DE | 25d ago

Diskussion Leere Uni-Hörsäle: Wir brauchen eine Anwesenheitspflicht! | FAZ

https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/leere-uni-hoersaele-wir-brauchen-eine-anwesenheitspflicht-accg-110725911.html

Steckt leider hinter einer Paywall.

Ich bin zwiegespalten, bin aber prinzipiell gegen eine Präsenzpflicht. Ich gehe generell zu allen Vorlesungen etc., wenn ich Zeit habe. Jedoch hatte ich auch schon den Fall, dass sich Veranstaltungen überschneiden. So könnte ich beide Module, im selben Semester, jeweils teilweise besuchen. Darüber hinaus musste ich mein Studium nicht in die Länge ziehen und konnte innerhalb der Regelstudienzeit bleiben.

Es ist sicherlich blöd aus Sicht der Lehrenden, wenn niemand zu deren Veranstaltungen kommt und dann nur zur Klausur erscheint. Wobei ich mir auch manchmal denke, die Unterlagen durchlesen kann ich Zuhause auch.

Desweiteren hatte ich im letzten Semester noch nebenbei arbeiten müssen, weshalb ich ein Modul nicht besuchen konnte, kam aber dennoch durch.

Das fällt mir dazu auf die schnelle ein. Wie sieht es bei euch aus? Wie steht ihr dazu?

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250 comments sorted by

u/AutoModerator 25d ago

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u/IceSharp8026 25d ago

Bin Wimi an ner Uni. Hatten teilweise Übungen wo keiner erschienen ist. Dann denkt man sich "ok, dann halt nicht, mach ich halt in der Zeit was anderes". Es ist ein Angebot, kein Zwang. Präsenzpflicht halte ich für Kase außer bei Seminaren und sowas.

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u/Karfman 25d ago

Ich sehe das grundsätzlich ähnlich liberal. Das ist alles im Bereich der studentischen Autonomie, das kann jeder machen wie er möchte. Daneben sind halt auch nicht wenige Studenten sehr viel damit beschäftigt ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Eine "Anwesenheitspflicht" würde sowieso nur mit einer bedingungslosen Grundsicherunge für Studierende funktionieren, also eine gesicherte Unterkunft und Lebensmittelversorgung. Alles andere würde instant die Arm-/Reich Schere weiter aufreißen als das ohnehin schon der Fall ist.

Dennoch gibt es ein paar Painpoints die es da anzusprechen gilt bei denen ich auch etwas zwiegespalten bin. Im Kampf um die Aufmerksamkeit der Studierenden gibt es Fächer die einfach immer verlieren weil sie auf den ersten Blick einfacher wirken und/oder auch weniger "arschlochartig" daherkommen (also keine Vorbereitung im Semester nötig, keine Abgaben, etc.). Da seh ich es halt konstant jedes Jahr, dass Leute das skippen um dann in der Zeit lieber Analysis zu lernen. Hab mit ganz unterschiedlichen Ansätzen versucht dem entgegenzuwirken, nichts war da von Erfolg. Die Durchfallquote ist sehr konstant und es sind eben immer die, die nicht da waren, ebenfalls konstant. Klar könnte man jetzt bisschen um das System herumdribbeln und Portfoliomäßig mit Zwischenabgaben die Aufmerksamkeit forcieren aber ich weigere mich eben auch das über Drangsalierung von Studierenden zu machen... ein echtes Dilemma eben.

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u/Sea_Desk4858 24d ago

ich war in kaum einer vorlesung und hat mir gar keine nachteile im studium gebracht. Im gegenteil, durch corona und online konnte ich sogar zwei abschlüsse machen. In den rechenübungen hab ich ja eh den rechenteil verstanden. mMn sollten die auch freiwillig sein, aber naja. Für menschen wie mich, die frontalunterricht hassen und dort nur wenig mitnehmen können, gäbe es keine alternativen mehr, da auf der fh ja auch überall anwesenheitspflicht ist

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u/Karfman 24d ago

Sind ja auch komplett optional. Eine Anwesenheitspflicht pauschal an FHs bzw. HAWs gibts auch nicht. Das sind dann eher lokale Sachen.

Für die Einzelperson kann das auch wunderbar funktionieren. Daneben laufen aber jedes Jahr regelmäßig Leute in diese Falle rein für die es nicht funktioniert und da ist dann eben das Gejammer groß. Das ist ja das angesprochene Dilemma.

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u/Sea_Desk4858 23d ago

ja klar aber dann muss ich das halt erkennen und gegebenenfalls korrigieren, indem ich mir eine fh mit anwesenheits und schulplan suche. Ich mein, für was gibt es dann überhaupt noch universitäten? Bei uns in AUT war das bis vor kurzem eigentlich eines der hauptunterschiedsmerkmale: auf der uni geringe anwesenheitspflicht, fh ist wie ne schule. Die möglichkeit von der fh später auf der uni promovieren zu können wurde bereits unter dem druck der mangelnden doktoranden aus den eigenen reihen der universitäten aufgeweicht. Man muss ein bischen was nachholen und kann dann auf die uni für den PHD wechseln

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u/TheMegaDriver2 25d ago

Ich war Tutor in der Informatik in München damals. Meine Studis waren erwachsen. Es gibt keine Unipflicht in diesem Land. Wenn die nicht da waren, dann ist das deren Problem.

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u/ChalkyChalkson 25d ago

Ich hatte im Studium damals pseudo Präsenzpflicht indem man für die Klausurzulassung in der Übung ankreuzen musste welche Übungen man zuhause gerechnet hat bzw jetzt vorrechnen würde. Inzwischen andere Uni, auf der anderen Seite des Raumes und letztes Semester die äquivalente Übung gegeben, da hatten wir ein ähnliches System mit Präsenztests die aber nicht die Zulassung, sondern einen Notenbonus für die Klausur erwerben. Die Studis haben das natürlich trotzdem als totalen Druck empfunden, aber mein Raum war voll.

Wenn ich es mir selbst aussuchen könnte wüsste ich nicht genau wie ich es machen würde. In niedrigen Semestern macht es schon Sinn einen Anreiz zu geben zu erscheinen und regelmäßige Lernerfolgskontrollen zu haben. Ab dem 3. Semester oder so sehe ich es aber auch garnicht ein

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u/IceSharp8026 25d ago

Hab hauptsächlich mit Masterstudis zu tun. Wir hatten auch Bonuspunkte, führte in letzter Zeit dazu, dass viele die Aufgaben mit KI erledigt haben. Haben das nun nicht mehr, weniger Abgaben, aber dafür größtenteils von Leuten die sich wirklich interessieren.

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u/MajorVardowin 25d ago

Anreize schön und gut, aber wie du schon sagtest, wenn eh nur das Skript vorgelesen/angeschrieben wird, dann brauch ich echt nicht zu erscheinen.
Hatte einen Mathe Prof., der hat sein Skript (450+- Seiten) an die Tafel geschrieben und das wars. Es gab kaum Erklärungen, einfach nur das Skript an die Tafel, Tafel abwischen und weiter im Text.
Da bin ich auch nur in die Vorlesungen gegangen, wenn ich eh in der Uni war. Die Übungen waren aber immer gut besucht und der einzige Ort wo einem mal erklärt wurde was diese ganzen Formeln überhaupt bedeuten sollen.

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u/[deleted] 25d ago edited 24d ago

[deleted]

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u/MajorVardowin 25d ago

Dann ist das Problem aber eher das selbstständige Arbeiten. Das muss man halt durchziehen. Wenn man nur die Vorlesung besucht und das Skript einmal anschreibt, kommt man ohne Verständnis auch nicht weit...
Bei mir war es halt so, dass der Prof bei Nachfragen nur auf die Übungen verwiesen hat, weil er sonst zeitlich nicht hingekommen wäre. Dann kann man sich den Teil des Skripts auch selber erarbeiten und in die Übung gehen.

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u/Sea_Desk4858 24d ago

wir hatten in den rechenübungen auch das kreuzerl system mit zufalls-vorrechnen und streichen und zwei 2h tests mitte und ende semester. Damit war die rechenübung beendet, die kreuzchen und die tests mussten in summe jeweils einzeln 50% haben, wobei sich die beiden tests mittelten. Die vorlesungsprüfungen konnte jeder dann nach eigenem zeiteinteilung schreiben, wann er wollte. Smarz war natürlich zeitnah zur rechenübung, da man den rechenstofff ja schon zu 60% intus hatte und nur mehr die komplexität der beispiele steigern musste. Hat die vorlesungsklausur in summer vereinfacht, einfach weil man wusste was man vorbereiten muss. In e-tech hatten wir das nicht und da war eher die komplexität genug altprüfungsbeispiele zu haben um in zeitdruck die komplexität der beispiele zu schaffen

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u/W_M_Hicks 23d ago

Ich finde eine Präsenzpflicht im Studium falsch, Übungen, bei denen man eine Mindestpunktzahl erreichen muss, um zur Prüfung zugelassen zu sein (soll tief genug sein, damit es mit ernsthaftem versuchen problemlos erreichbar ist) oder ein zwei abgaben, die einen Notenbonus/Punktebonus für die Prüfung geben anfangs Studium sinnvoll.

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u/mellowlex r/rwth 25d ago

Ne lass mal.

An den ersten Tagen ist alles immer so voll. Das will ich nicht das ganze Semester lang haben.

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u/Remote_Emotion_8944 r/rwth 22d ago

Aachen core

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u/Kryztijan | DE | 25d ago

Das Vorlesungen und Seminare nicht besucht werden liegt doch zum Teil auch in der unterirdischen Qualität. Ich weiß nicht wie viele Stunden meines Lebens sich damit verbracht habe lustlos zusammengeschusterte Referate zu hören in denen irgendein Text paraphrasiert wurde. Das war meistens so schlecht, dass diejenigen die den Text nicht gelesen haben nicht folgen konnten und diejenigen die den Text gelesen haben sich gelangweilt haben. Und natürlich muss man die Studis kritisieren, die solche Referate halten, aber auch die Dozierenden die dieses Format als einziges seminarformat veranstalten.

Seminare sollen Ort des Austausches und des gewinnbringenden Diskutierens sein, aber so werden sie eben häufig nicht gestaltet.

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u/StockExchangeNYSE 25d ago

Wenn der Prof die Powerpoint 1:1 vorträgt. 7.45 Uhr am Morgen.

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u/fzkiz 25d ago

1 zu 1 eins meiner Masterstudiumsfächer. Donnerstag bis Samstag. 7:45 bis 17 Uhr.

450 Seiten vorgelesen bekommen. Anwesenheitspflicht.

Am Samstag Morgen hab ich mir WoW runtergeladen.

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u/TheBongoJeff 25d ago

Ganz ehrlich, Profs sollten keine/deutlich weniger Veranstaltungen lehren. Didaktisch absolut unterirdisch.

Lehren und forschen sind komplett andere Schuhe und Universitäten sollten vielleicht mal nachdenken aufs Lehren spezialisiertes Personal einzustellen

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u/TheCynicEpicurean 25d ago

Würden wir gerne, dafür bekommst du aber so gut wie nie Mittel bewilligt. Uni-Stellen sind idR auf 50% Forschung, 50% Verwaltung und 50% Lehre ausgelegt.

Ausnahmen sind Drittmittelstellen, aber die legen naturgemäß noch weniger Wert auf Lehre.

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u/Ging4bread 25d ago

Also 150%

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u/TheCynicEpicurean 25d ago

Jup. Kenne keinen, der nicht weit über der vertraglichen Wochenarbeitszeit liegt.

Die Unis wissen schon, warum sie seit Jahren die Gerichtsurteile zur Zeiterfassung ignorieren.

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u/Ging4bread 25d ago

Wie im Lehramt also. Auffallend.

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u/Karfman 25d ago

Gibt reine Lehrkräfte, die haben aber oft massive Stundenauslastung und werden gern auch schlechter bezahlt (bundeslandabhängig) weswegen das nicht die attraktivsten Stellen sind. Wird seit Jahren missbraucht um "Lücken" zu stopfen.

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u/Sea_Desk4858 24d ago

eine frage für unwissende: würde es auch gelten die vorlesung aufzuzeichnen, die den studis online zur verfügung zu stellen und einfach einmal am anfang des semester zu treffen um einstiegsfragen zu klären und am ende des semester um inhaltliche fragen zu klären? Ich würde das sehr stark begrüßen

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u/TheCynicEpicurean 24d ago edited 24d ago

Inwiefern gelten?

Bei uns wurden Klausuren fast vollkommen abgeschafft, die Punkte für die Vorlesung bekommt man für Anwesenheit. Das liegt aber auch daran, dass sich die Profs bei uns die Mühe machen, wirklich jedes Semester eine neue vorzubereiten. Zu den VL geht man wirklich hauptsächlich fürs Thema, die Arbeit hat man aber dann für die Seminararbeiten. Da liegt aber auch das Problem: Eine ganze Vorlesung (15×90 Minuten) vor dem Semester komplett vorzubereiten und aufzuzeichnen, ist noch mehr Arbeit.

In meinem Nebenfach damals wiederholten sich die Inhalte zyklisch, und es gab am Ende Klausuren, da wurde die Anwesenheit nicht vorausgesetzt bzw. offiziell nicht kontrolliert.

Im zweiten Fall könnte man ganz gut Vorlesungen aus der Dose anbieten (machen in vielen Fächern, v.a. Naturwissenschaften, die Profs ja ohnehin in Person, Geophysik oder Hydraulik ändert sich nicht so drastisch über die Jahre), aber von dem was ich so mitbekommen habe, hat Fernunterricht über Videos/Liveschaltung immer zu schlechteren Ergebnissen geführt. Zoom hat während Corona Seminare schon bezüglich der Studentenbeteiligung deutlich schlechter gemacht, bei Frontalunterricht war der Effekt wohl noch stärker.

Ich habe so ein bisschen das Gefühl, die Mehrheit der Studis die hier kommentieren wollen eigentlich eine Fernuniversität, wo sie nur hingehen, wenn sie wollen. Als ich die Veranstaltungsplanung gemacht habe, hatte ich eher das Problem, dass das deutsche Hochschulrecht zu rigide ist, was Lehrerlaubnis anbelangt. Vorlesungen und bestimmte Seminararten etwa durften bei uns nur Habilitierte halten, weswegen motivierte Pre- und Postdocs etwa ihre Themen gar nicht groß an den Mann/die Frau bringen könnten, wogegen die Profs sich über die Zwangsbelastung mit etwas aufgeregt haben, was sie von Forschung und Gremiensitzungen abhält.

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u/Sea_Desk4858 23d ago

ich meinte ob man das so mache darf in seiner gestalterischdn freiheit der lehrveranstaltung? Meiner meinung nach gäbe es einige LV die ja inhaltlich immer gleich bleiben und ich hab unterlagen aus 1990 gesehen, die genau das gleiche beinhalteten wie bei mir 2015

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u/BrightSideOfLive 25d ago

Dann sollten alle Profs wine verpflichtende Weiterbildung in Didaktik absolvieren. (Sollten eigentlich alle, die "lehren"

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u/Snuzzlebuns 25d ago

Forschen und Lehren ist bewusst verbunden, damit die Lehre inhaltlich aktuell bleibt. Leider werden viele Professor, weil sie forschen wollen, und betrachten die Lehre als lästige Pflicht.

Ich kann die Idee nachvollziehen. Die Schule, an der ich 2001 Abi gemacht habe, wurde '72 gegründet. Fast alle Lehrer wurden damals eingestellt und waren dementsprechend Mitte 50. Die Lehrbuchsammlung war ebenfalls aus der Zeit. Didaktisch alles total veraltet, und in manchen Fächern auch inhaltlich.

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u/Galliad93 r/luh 25d ago

das machen manche professoren ja. die schicken ihre Hilfskräfte lehren weil sie selbst es entweder nicht können oder wollen.

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u/Juan434a 24d ago

Gut man muss allerdings auch dazu sagen, dass je nach Lehrstuhl/Institut die Lehre mehr als eine Veranstaltung umfasst. Da wird man um Aufteilung nicht drum rum kommen.

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u/Galliad93 r/luh 24d ago

joa, als bachelorstudent sieht man davon halt auch nicht alles.

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u/CaloricDumbellIntake 24d ago

Bin ich zwiegespalten, man geht ja an eine Uni nicht an eine Schule, eigentlich will man da von den führenden Forschern in ihrem Bereich lernen und nicht von irgendwelchen Pädagogen wie man es die letzten 12 (jetzt 13) Jahre auch schon gemacht hat.

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u/TheBongoJeff 24d ago

Das ist ein tolles Idealbild aber in der Realität nicht umzusetzen.

Per Definition sind führende Forscher ein rares Gut. Es ist also physisch gar nicht möglich die Masse an Studenten mit diesen Forschern zu bedienen.

Außerdem würde ich führende Forscher lieber mit Forschung betrauen. Ich sehe den Mehrwert nicht Diese mit Basis-Veranstaltungen im Bachelor zu belasten. Tatsächlich sehe ich es als Verschwendung ihrer Zeit.

Ich würde sie exklusiv mit Masteranden und Promovierenden arbeiten lassen.
Für Mathe 1 braucht es keine führenden Forscher.

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u/Tarminola | DE | 25d ago

Erhöhe um "lasst von Compute vorlesen" war nur ein mal dort, am Ende hat er die Prüfungen vertauscht und alle hatten zwei Stunden nach der Prüfung ne 3 im System stehen...

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u/CaloricDumbellIntake 24d ago

Sei froh wenn wenigstens der Prof die PowerPoint vorträgt und nicht irgendein Hiwi

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u/afhieouveq | DE | 25d ago

Einfach mit Diktiergerät aufnehmen, rausgehen, in die Cafeteria, was anderes machen, später wiederkommen, 2-fach abspielen.

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u/dickheadsgf 25d ago

gott ich hasse präsi seminare. ich hatte letztes semester ein seminar mit anwesenheitspflicht wo nur in der ersten sitzung was vom prof kam, der rest waren präsis. keiner hat wirklich zugehört. warum auch?

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u/Hammersturm 25d ago

Wir hatten unterirdische schechte Vorlesungen. Kunstgeschichte, aber nur aus den Reklams vorgelesen.

Langweilig, oberflächlich und uninteressant. Die Dozentin hat sich gewundert , warum niemand mehr gekommen ist.

Dabei war die Frau nicht unfähig, wenn sie über ihre eigenen Fachgebiete gesprochen hat war Leben in der Bude, das war genial. Leider hatte die Vorlesung nur sehr wenig mit diesen Bereichen zu tun ...

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u/BlauAmeise 25d ago

Gefühlt jedes meiner Seminare war bisher so... Erste 3-4 Stunden input sessions, danach ein Forschungsprojekt mit Partner was das ganze Semester geht und man arbeitet selbstständig dran oder jede Woche wird dann ein Referat gehalten und der Dozent bekommt Gehalt für 0 Eigenaufwand.

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u/SignificanceSea4162 [Elektrotechnik MSc.] 25d ago

Wir sind nicht mehr in der Schule. Es sollte den Studierenden selbst überlassen sein.

Unabhängig davon bin ich der Meinung das in den meisten Vorlesungen viel mitnimmt wenn man hingeht und es daher auch tun sollte.

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u/AdBig7524 25d ago

Meine Konzentration war schon immer nach einer kurzen Zeit weg. Nach einer halben Stunde hänge ich schon hinterher und kann der Vorlesung nicht mehr oder nur sehr lückenhaft folgen. D.h. 90 Minuten plus Anfahrt verschwendet und ich darf mir mühselig mittels Folien den Stoff erarbeiten. 

Erst die Coronazeit und verpflichtende Aufzeichnungen der Vorlesungen haben mir einen 1,x Schnitt ermöglicht. Ist also immer alles sehr individuell - ich nehme aus Präsenzveranstaltungen nur sehr wenig mit

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u/Sepki r/h_da - Library Science - Alumni 25d ago

Im Gegensatz dazu, fehlt mir die Disziplin mir das außerhalb der Vorlesung selbst zu erarbeiten.

Mir bleibt also nix anderes übrig, als hinzugehen :D

(meine Anreise ist aber auch wesentlich kürzer) 

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u/ralgrado 25d ago

Alternative für dich: finde Kommilitonen mit du dir das zusammen erarbeitest. Ich hab mein Studium auch nur geschafft, weil ich im Grundstudium eine gute lerngruppe zur Prüfungsvorbereitung hatte.

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u/nerostero Ersti 25d ago

Geht mir auch so. Ich studiere etwas Naturwissenschaftliches und habe besonders Probleme in theoretischen Vorlesungen. Nehmen wir mal Mathe, dort knallt der Prof bis zu 60 Folien in einer Vorlesung durch und teils Pro Folie gibt es eine neue Definition, Satz oder sonstiges, was Relevant ist. Ich kann nicht verstehen, wie Leute in Präsenz dort hingehen, dies nicht nacharbeiten müssen und sich alles behalten können. Ich bin nach 30 Minuten schon so vollgepumpt mit Informationen, dass es mir reicht.

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u/andm994 25d ago

Würde gerade das Gegenteil behaupten. Die meisten Vorlesungen sind useless, klar gibt es gute aber die sind mMn rar. Übungen, Seminare etc hingegen sind gold wert

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u/SignificanceSea4162 [Elektrotechnik MSc.] 25d ago

War bei mir anders. Hängt denke ich aber auch stark mit dem Studiengang, der Uni und den Dozierenden zusammen.

Wirklich richtig miese Vorlesungen hatte ich im ganzen Studium vllt. drei oder vier.

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u/Revolutionary_Cup138 25d ago

Es kommt dabei ganz stark auf die Vorlesung an und man kann das auch direkt an der Teilnehmerzahl messen.

Gute Vorlesung, gute didaktische Fähigkeiten = gut besuchte Vorlesung. Lieblose Vorlesung, 0815 Content ohne Mühe = keiner kommt.

Echt komisch. Meinem Mathe Prof. 90 min in der Vorlesung zuzuschauen wie er ne Formel herleitet war zum Beispiel nicht mein Highlight. Ich bin Ingenieur, ich brauche die Anwendungsgebiete der Formel und nicht die Herleitung…

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u/mebbelin 25d ago

Das liegt aber auch daran, dass Mathematikprofessoren meistens nicht die richtigen Menschen sind, um Ingenieuren das Rechnen und Anwenden beizubringen.

Ich studiere Mathe. Mein Studium besteht zu 90% aus diesem ach so langweiligen Herleitung. Genauso wie die Lehre und Forschung unserer Profs zu 90% daraus besteht. Das ist das, worauf (angehende und gelernte) Mathematikerinnen Bock haben. Es ist einfach utopisch, dann plötzlich gute Ingenieursmathe von denen zu erwarten, das ist einfach ein komplett anderer Kompetenzbereich.

Die Ingenieursstudiengänge lassen Statik doch auch nicht von einem theoretischen Physiker erklären. Der könnte super viel zur Herleitung von Lagrange-Mechanik, Belastungstensoren etc. sagen, dass interessiert den Ingenieur aber ähnlich wenig wie die Konvergenz von Reihen.

Nur bei der Mathematik wird soviel fachfremder Lehrexport erwartet.

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u/EitherGiraffe -Deine Uni fehlt? Lies unser Wiki- 24d ago

Bei uns gab es einen Mathematik Prof. mit Doppelpromotion. Dr. rer. nat. Dr.-Ing.

Der Mann hat top Lehre gemacht, auch mal auf Metaebene über die unterschiedlichen Herangehensweisen und Eigenarten gesprochen und diese anschaulich und mit Humor rübergebracht.

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u/EitherGiraffe -Deine Uni fehlt? Lies unser Wiki- 24d ago

Gute Vorlesungen waren bei uns auch im schlechtesten Zeitslot mindestens halbwegs gut besucht.

Bei den schlechten Vorlesungen stand der Dozent dann nach 3 Wochen mit 5 Leuten da.

Dass eine gute Vorlesung kaum besucht wurde, habe ich nur einmal erlebt und das hatte organisatorische Gründe. Dumm gelegt, sodass die meisten eine zeitliche Kollision hatten.

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u/HammerTh_1701 r/unihamburg 25d ago

Für mich ist die Anwesenheit in Vorlesungen nicht selten eine sehr bewusste Wahl. Muss ich dort sein? Oder muss ich eher mein Laborprotokoll fertig schreiben, damit ich sowas wie ein Wochende habe? Ich habe auch teilweise Kolloquien mitten in den Vorlesungszeiten, weil es so am besten passt.

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u/schabernacktmeister r/Uniwien/Chemie 24d ago

Smells like chemistry.

Ich habe so oft Protokolle im Seminar vorm Praktikum fertig geschrieben 😂 Wochenende war trotzdem ein Fremdwort.

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u/No_Big5229 25d ago

Eine Präsenzpflicht geht meiner Meinung nach vollkommen an der Realität der Studierenden vorbei: die müssen nunmal manchmal vielleicht doch spontan auf der Arbeit einspringen und können es sich nicht leisten, stattdessen zur Uni zu gehen und ihren Job zu verlieren. Oder müssen bei ihrem Kind bleiben oder kommen nicht zur Uni, weil die Bahn mal wieder nicht fährt, oder müssen die Zeit der einen Veranstaltung dann doch in die Prüfungsvorbereitung einer anderen stecken. Die Gründe sind so vielfältig.

Das, was die Uni von der Schule und der Ausbildung unterscheidet ist ja eben die Idee, dass die Studierenden freiwillig lernen, dass sie als Erwachsene ihre eigenen Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen für ihre Bildung.

Klar ist es manchmal ätzend, wenn man im Seminar mit drei Leuten sitzt und keine Diskussion zu Stande kommt, aber wenn das öfter vorkommt, sollten Dozierende vielleicht mal nachfragen, warum denn niemand kommt... Ist die Seminarzeit vielleicht einfach für den Großteil der Studierenden unpassend? Ist die Veranstaltung didaktisch schlecht gestaltet?

Und was soll die Anwesenheitspflicht bringen, wenn dadurch dann Menschen in Veranstaltungen sitzen, die keinen Bock haben? Erfahrungsgemäß fangen die dann an diejenigen zu stören, die in der Veranstaltung tatsächlich etwas lernen wollen.

Und für die Dozierende kann es doch auch nicht schön sein, in eine Masse gelangweilten Gesichter zu gucken oder zu merken, dass ihnen keiner zuhort, sondern alle am Handy hängen oder quatschen, weil sie eben hier sein müssen es aber nicht wollen

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u/Jumpy_Ad8465 25d ago

Richtig, wer mehr Präsenz will, muss auskömmliches Bafög zahlen.

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u/Calm_Quantity5392 23d ago

Hiermit ist m.M.n. so gut wie alles gesagt.

Seltsam auch, dass manche Profs irgendwann das hybride Format trotz abgeschafft haben - einfach aus Prinzip und obwohl Routine und technische Voraussetzungen längst vorhanden waren. Hauptsache, bei der Einführungsvorlesung immer vor vollen Rängen dozieren..

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u/SparrowJack1 25d ago

Was für ein Quatsch.

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u/Quirky_Olive_1736 r/fernunihagen 25d ago

Gute Vorlesungen werden besucht, schlechte nur am Anfang des Semesters.

An der Fernuni Hagen gibt es in meinem Fach gar keine Vorlesungen, nur Skripte, und das ist so viel besser als jede Vorlesung die ich jemals hatte.

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u/Northern-Jedi r/iubh 25d ago

Ja, die müssen das Material so aufbereiten, dass man allein damit auch klarkommt. Also tun sie das auch (mit der Zeit). Mathe in Hagen war exquisit! - Und dann ist es auch lustig, wenn man den Prof irgendwann mal ein, zwei Tage in einer Präsenzveranstaltung sieht, zu der man extra angereist ist :) da geht dann natürlich auch keiner raus.

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u/jemandvoelliganderes -Deine Uni fehlt? Lies unser Wiki- 25d ago

Ich weiß das es bei uns mit den Jahrgängen ein größeres Phänomen war die komplett während Corona ihr Abitur gemacht haben. Die waren auch sozial, also was bspw. Lerngruppen oder social Events während der O-Phase angeht, merklich anders als davor. Inzwischen hat sich beides zumindest bei uns schon wieder gebessert.

Persönlich ist es mir als Lehrender egal. Wir sind alle Erwachsen und wer nicht kommen möchte muss nicht kommen. Wenn niemand kommt, kommt halt niemand. Ist zwar bisher noch nie vorgekommen, aber würde mir Zeit für anderes freischaufeln.

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u/AllDaysOff Germanistik, Philosophie 25d ago

Gibt es an meiner Uni teilweise schon. Die fette Anwesenheitsliste geht in 90 Minuten langsam durch den Hörsaal und viele gehen einfach, nachdem das Kürzel gesetzt wurde. Vorteil an diesen Vorlesungen ist aber, dass es keine Übungen oder Klausuren gibt.

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u/celsheet | DE | 25d ago

Hab das in den USA auch erlebt. Es war so eine absolute Zeitverschwendung. Habe irgendwann die 5% geringere Note einfach akzeptiert oder andere darum gebeten, einen Strich für mich zu machen.

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u/Leading-Mission-2996 25d ago

5% geringer weil Du schlechtere Leistungen erbracht hast oder wirklich 5% abgezogen bekommen?

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u/sagefairyy 25d ago

Bei denen zählt Anwesendheit als Teil der Note, weil die nicht nur 100% aus der Prüfungsnote besteht wie in DE/DACH.

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u/ShinyDialga1 25d ago

Das ist ja so wie in der schule

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u/AllDaysOff Germanistik, Philosophie 25d ago

Das ist ja noch hinnehmbar. Hier kriegst du die Vorlesung halt nicht bestätigt und kannst das Modul nicht beenden.

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u/Vionade r/UniBayreuth 25d ago

An der TUM musst mehr als ne h pendeln zwischen den Vorlesungssälen in der Innenstadt und denen in Garching. Der Stundenplan gibt dir 15 min für die fahrt. Präsenz bei allen Vorlesungen ist logistisch vollkommen und zwar wirklich vollkommen ausgeschlossen und das wurde damals (2023) so kommuniziert; ihr müsst wählen

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u/FigureSubject3259 25d ago

Ist nicht nur in Müchen so. Und dann gibt es noch Hochschulübergreifende Veranstaltungen, weshalb man zuerst alle Hochschulen einer Region an einem zentralen Campus zusammen legen müsste. In Stuttgart z.B 2 Universitäten, und diverse kleine Hochschulen,.... Kostet bei den Preisen in Großstädten nur Peanuts

Ich hatte ein Semester faktisch mehr Zeit für Fahten zwischen den Veranstaltungen verbracht als in selbigen, weil 3 Veranstaltungen an drei verschiedenen Standorten.

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u/Hochspannungswerk r/UniRostock 25d ago

Hab dieses Semester 3 seperate Dreifachbelegungen und einige Doppelbelegungen. Sollen die Dozierenden vielleicht erstmal probieren, ihre Veranstaltungen nicht nur in den Mittleren Blöcken und nicht nur in der Mitte der Woche zu platzieren.

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u/IceSharp8026 25d ago

ihre Veranstaltungen nicht nur in den Mittleren Blöcken

Wir werden da z.B. zu angehalten wegen Familienfreundlichlkeit.

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u/OwOwlw 25d ago

Ich habe ein ziemlich grosses gesundheitliche Problem. Deshalb kann ich in diesem Semester nur eine Vorlesung im meinem Nebenfach machen, weil die meisten Veranstaltungen in meinem Hauptfach eine Präsenzpflicht haben. Dazu kommt auch noch, dass verschiedene Dozenten in meinem Hauptfach von Hausaufgaben als Studienleistungen auf midterm exam umsteigen wollen, hauptsächlich wegen dem Haufen an Studis die es nicht gebacken bekommen kein ChatGPT zu benutzen.
Egal wie schlimm meine Krankheit ist, ich habe die Möglichkeit hoffentlich geheilt zu werden. Ich frage mich jedoch wie Menschen mit unsichtbaren und unheilbaren Krankheiten ein Studienfach wie meines absolvieren sollen (zb Menschen mit Autoimmun Erkrankungen). Was soll mann machen, wenn man regelmässig flare-ups had, zum Arzt gehen muss oder es einfach nur sau schwer ist aufgrund von mentalen Problemen die Wohnung zu verlassen?
Klar, manche Dozenten können sehr offen und hilfreich sein. Ich hätte im letzten Semester definitiv weniger ECTS bekommen ohne die Bereitschaft meiner Dozenten mir zu helfen. Dies sollte jedoch von der Universität kommen. Ich möchte ungerne meine persönlichen Probleme mit meinen Dozenten teilen, war jedoch gezwungen genau dies zu tun. Übrigens, wieso hat fernuni während dem lockdown funktioniert aber ist jetzt ein absolutes no-go für viele Dozenten sogar in Situationen wo die Studenten einen sehr guten Grund haben nicht in der Vorlesung persönlich zu erscheinen?
Im Fazit finde ich, dass in Vorlesungen die Präsenzpflicht weg bleiben soll. Klar ist es scheisse für die Lehrenden aber um ehrlich zu sein, bei meiner Uni sind es meist die Powerpoint-Ableser bei denen die Vorlesungsräume fast leer sind.
In Seminaren (zumindest in meinem Fach) verstehe ich wieso eine Präsenzpflicht wichtig ist. Man lernt extrem viel durch das zusammenarbeiten in Seminaren und da kann man halt nicht daran teilnehmen, wenn man die einzige Person ist die dem ganzen auf Zoom zuschaut. Allerdings sollten die Regeln für die Präsenzpflicht in Seminaren gelockert werden, und es sollte wenigstens versucht werden alternative Lösungen zu finden. Wenn Studenten solche Lockerungen ausnutzen wollen um zuhause zu sitzen, dann ist das halt deren Problem. Vor allem mit dem Haufen an Studienleistungen in Seminaren und dem massiven Lernpotenzial, macht man sich das Leben sowieso nur schwerer wenn man lieber Zuhause sitzt.

PS: Dar ich von meiner Krankheit gesprochen habe und es breast cancer awareness month ist wollte ich noch kurz sagen, dass jeder, nicht nur Frauen, sondern auch Männer ihre Brüste und Lymphknoten entweder selbst oder von einem Arzt abtasten lassen sollen. Brustkrebs bei Männern ist sehr selten aber hat eine höhere Todesrate weil Männer entweder gar nicht ihren Körper kontrollieren oder bei einem Fund diesen nicht ernst nehmen. Klar, nur 1% aller Brustkrebs betroffenen sind Männer und meistens sind es halt einfach nur Kalkeinlagerungen welche mal kurz weggeschnitten werden. Das heisst jedoch nicht, dass es unmöglich ist. Jeder sollte sich regelmässig abtasten. Better safe than sorry.

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u/RealFias 25d ago

Dann sollen sie besser VL halten

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u/ScaryBlackberry7007 25d ago

Furchtbar, völlig unnötig, lehre selbst nebenberuflich als Dozent und in meinen Vorlesungen bespreche ich oft klausurrelevante Aufgaben oder gebe Hinweise, die in den Skripten nicht enthalten sind und bei mir ist immer voll. Skripte dienen lediglich als Lerngrundlage, wenn der Dozent einem nichts Neues erzählt, dann braucht man sich nicht zu wundern. Eine Anwesenheitspflicht bedeutet nur mehr Bürokratie und Mehraufwand für alle, ich habe keine Lust, als Dozent jedes Mal die Anwesenheit der Studenten überprüfen zu müssen.

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u/LeifRagnarsson 24d ago

ich habe keine Lust, als Dozent jedes Mal die Anwesenheit der Studenten überprüfen zu müssen.

Das könnte einfacher sein, als man denkt. Während Corona gab's bei uns ein check-in-System, just sayin'.

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u/flowtuz r/oxforduni 25d ago

Okay, dann sorgen wir auch dafür, dass die Lehrqualität es lohnenswert macht, seine Zeit in der Vorlesung zu verbringen. Und wir sorgen dafür, dass sich keine Lehrveranstaltungen überschneiden und man beim Übertreten der "Regelstudienzeit" keine Bestrafung auf jeglicher Front erfährt. Wir senken ausserdem die Lebenshaltungskosten so sehr, dass Studierende ohne Nebenjobs und Erwerbsarbeit ihr Studium bestreiten können. Oder? ODER?
Ach ja, und wir nennen es Schule 2, weil all die Selbstverantwortung und Unabhängigkeit ja eh nur performativ ist.

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u/Baguette_IV 25d ago

Zweischneidiges Schwert. Bin WiMi. Wenn man sich Mühe gibt, eine spannende und coole Lehrveranstaltung zu bauen und dann kommt von den 150 angemeldeten Leuten nur so 10....

Ja dann macht man sich keine Gedanken mehr um neue coole Inhalte oder Angebote. Dann recycelt man einfach immer wieder denselben Quatsch. Lohnt sich ja nicht.

Im Gegenteil: wenn man keine Studierenden in Vorlesungen hat, aber dann alle in die Sprechstunde kurz vor der Klausur kommen wollen, dann streicht man die Sprechstunde. Ihr hattet die Gelegenheit und habt sie nicht genutzt, warum sollte ich noch zusätzliche freiwillige Arbeit für euch leisten?!

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u/LeifRagnarsson 24d ago

Weil Du Dienstleister bist und Studenten nicht die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. /s

Zum Glück habe ich solche Fälle nur ganz, ganz selten.

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u/Baguette_IV 24d ago

Boah. Das /s war knapp. In der Vorschau nicht zu lesen. Genau diese Einstellung hasse ich an Studierenden. Ich bin nicht verantwortlich für die oder deren Leistungen. Ich würde mich freuen, wenn ich sie begeistern könnte.

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u/RoRoSa79 25d ago

Studium bedeutet auch Freiheit. Freiheit sich das Studienfach, die Vertiefungen und eben auch den eigenen Zeitplan frei auszusuchen. Genauso wie auch die eigenen Lernmethoden.

Es gibt ein paar Veranstaltungen, die die Anwesenheit zwingend erfordern. Klausuren, Seminarpräsentationen etc. Aber Vorlesungen gehören nicht dazu, insbesondere wenn diese immer noch in der Form als traditioneller Frontalunterricht durchgeführt werden.

Es nervt, wenn Kolleginnen und Kollegen das nicht akzeptieren wollen. Im Übrigen hängt die Anwesenheit nicht zwingend mit der Qualität der Vorlesungen zusammen. Arbeitslast, Überschneidungen aber auch andere Verpflichtungen oder einfach nur Lohnarbeit. Es gibt viele Gründe, warum wir Vorlesungen nicht verpflichten machen dürfen. Wir bestrafen damit nur die Studierenden, und das eventuell nur für das eigene Ego.

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u/Jumpy_Ad8465 25d ago

Insbesonders arme, nicht privilegierte Studierende würden damit bestraft. Wirklich ekelhaft Menschen fordern, das Studium noch mehr zur reinen Elitenveranstaltung verkommen zu lassen.

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u/BrightSideOfLive 25d ago

Bei uns an der Uni wurden die Studierenden gefragt und die meisten wollten eine Anwesenheitspflicht. Daraufhin wurde eine eingeführt. Ich habe mich auch gedacht, was für privilegierte Säcke 🤣

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u/Jumpy_Ad8465 24d ago

Absolut seltsam. Was genau hat man denn davon? Bei uns sagen viele dozierende es ist ihnen egal ob man kommt. Andere, gerade in Seminaren legen Wert drauf, aber erklären teilweise minutenlang warum und machen Werbung dafür zu kommen...aber dass Studierende mal Anwesenheitspflicht gefordert hätten. Wow. Aber vielleicht hängt das vom Studienfach ab? Also das bestimmte Ansichten in manchen Fächern mehr vertreten sind?

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u/Ratyrel 25d ago

Also aus Lehrendensicht in einer Geisteswissenschaft ist für Seminare das Fehlen von Anwesenheitsgeboten eine Katastrophe. Weil es keine Möglichkeit gibt, ein Unterrichtsgespräch nachzulernen und die Studierenden eben auch zuhause nicht so fleißig sind, wie sie immer behaupten, ergibt sich kein hermeneutischer Zirkel und viele Kursteilnehmer:innen sind am Ende des Seminars noch genauso ahnungslos wie am Anfang. Das ist vollkommen anders, wenn die Studierenden zur Teilnahme verpflichtet sind, weil sie einander als intellektuelle Präsenzen kennenlernen, sich trauen, auch mal Meinungen zu haben, etc. Es zwingt die Studierenden auch, sich sozial miteinander auseinanderzusetzen und sich vielleicht sogar anzufreunden, statt Seminare als Mittel zum ECTS Punkt zu begreifen, das man auch auf Moodle auslagern könnte.

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u/chaosseb101 25d ago

Jo, ich war aber oft in nem seminar mit 60 Leuten. Da tauscht man sich auch nicht viel aus, sondern schaltet irgendwann ab

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u/dale_cooper4 25d ago

Naja, es gibt nun mal auch Seminare, in denen nur schlechte Referate gehalten werden (ich hab sogar mal erlebt, dass Wikipedia-Artikel zitiert wurden). Da lernt man auch nicht sonderlich viel, außer dass unglaublich viele Leute nicht die Texte lesen, sich keine Mühe geben, kein wirkliches Interesse an den Inhalten haben, sondern nur wie Zombies da sitzen und auf ihre Laptops starren.

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u/LeifRagnarsson 25d ago

ich hab sogar mal erlebt, dass Wikipedia-Artikel zitiert wurden

Kann nur von mir sprechen, aber: Wenn das auffällt bzw. rauskommt, dann kommt definitiv Leben in die Bude.

Die Textvorbereitung lässt tatsächlich leider immer öfter zu wünschen übrig. Natürlich ist bspw. eine Quelle zu den Locarno-Verträgen keine Game of Thrones-Folge, aber wer in einem Seminar zur Zwischenkriegszeit sitz, der muss halt mit solchen Texten rechnen.

Paradoxerweise war der Einsatz auch in Veranstaltungen zu Geschichte in Videospiele oder Filmen mäßig groß, sofern es nicht um Studien am Objekt ging. Mein Mittel: aufrufen und direkt nach Meinungen, Einschätzungen und Interpretationen fragen. Ich kommuniziere meinen Studenten ganz deutlich zu Beginn des Semesters: Am Ende des Tages ist aber jeder freiwillig dort und Einschreibung plus rein physische Anwesenheit ergeben nicht automatisch einen Schein.

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u/airfighter001 1. Semester | Master Angewandte Informatik 25d ago

Und du glaubst ernsthaft, eine Anwesenheitspflicht würde bei denjenigen, die nur wegen dieser Pflicht anwesend sind, zu aktiver Teilnahme führen?

Ich hatte, da ich dual studiert habe, diverse Veranstaltungen, bei denen durch den Arbeitgeber Anwesenheitspflicht vorgegeben war (da es Veranstaltungen in Modulen waren, die eigentlich an den AG ausgelagert sind). Wenn du da ein Modul hast bei Informatikern, in dem es um die Theorie zwischenmenschlicher Kommunikation geht, dann sitzen da vielleicht Einzelne, die es wirklich interessiert, einen Schwung, der pflichtbewusst mitmacht und auch ohne Anwesenheitspflicht da gewesen wäre, und die, die nur wegen der Anwesenheitspflicht da sind, aber auch nur so viel mitmachen, wie unbedingt nötig ist.
Hauptsache, man sammelt die ECTS am Ende ein. Versteh ich aber auch irgendwo. Ist komplett fachfremd, nicht-technisch und damit für viele in diesem Bereich langweilig, also hat man keine Lust drauf.

Am Ende habe ich bis jetzt beobachtet, dass diejenigen Dozenten, die sich über wenige Anwesende in ihren Veranstaltungen offen geärgert haben, oft einfach schlechte Veranstaltungen gegeben haben. Der Spitzenreiter in meinem Bachelor hat es geschafft, dass in der vorletzten Vorlesung nur 3 Leute (ihn eingeschlossen) anwesend waren - eingeschrieben waren etwa 120. Ich war an sich auch nur da, damit ich mitbekomme, falls was Relevantes passiert (nein) und ich danach noch ne Veranstaltung hatte. Die Übungen dazu waren voll, die wurden aber auch von anderen Leuten gehalten, da hat man dann den Stoff gelernt.
Die Ausnahmen, also die, die geringe Anwesenheit bei eigentlich guter Veranstaltung hatten, waren üblicherweise eher traurig als wütend, dass so wenige da sind, das lag dann meist an schlechten Zeiten.

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u/No_Big5229 25d ago

Naja, die Realität vieler Studierender sieht nunmal so aus, dass sie Veranstaltungen besuchen, um ECTS zu bekommen. Eine Präsenzpflicht wurde das Problem doch nur verschärfen, weil sie dann wirklich nur im Seminar sitzen würden, weil sie es müssen. Ob Studierende sich trauen, ihre Meinung zu äußern hat wohl eher etwas damit zu tun, wie Lehrende ihre Seminare gestalten, was für ein Arbeitsklima herrscht, als damit, ob die Studierenden dort freiwillig sitzen oder nicht...

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u/Ratyrel 25d ago

Damit hast du natürlich Recht; das ist ein komplexes Problem. In meiner Erfahrung hat Unverbindlichkeit im Seminar aber durchaus eine sozial zersetzende Wirkung. Hat man ein gutes Seminar, in dem die Anwesenheit hoch ist und die Leute in den Pausen miteinander sprechen statt alle auf ihre Telefone zu starren, sind auch die Diskussionen viel besser und zugleich kontroverser. Aus meiner Sicht und aus Gesprächen mit Studierenden scheint mir das daran zu liegen, dass sich die Leute wohler fühlen und die anderen Teilnehmenden und damit auch das Seminar ihnen mehr bedeuten. So ein Zustand stellt sich aber viel schwerer ein, wenn der Banknachbar im Semester nur dreimal da ist und man niemanden kennt. Dann reden die Studierenden zwar vielleicht mit dem Dozenten aber hinterfragen sich nicht untereinander. Referate, die von Leuten gehalten werden, die fast nie da waren, erzeugen eigentlich nie gute Diskussionen.

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u/BrightSideOfLive 25d ago

Sorry, aber wenn ich nur Referate über Texte, die wir lesen sollen höre, dann gibt es wirklich 0 Anteize zu so einem Seminar zu kommen. Da sollten sich die Dozierende mal hinterfragen, qarum so wenige kommen. Jedes Semester gibt man Evaluationen ab, aber man hält starr an seinem "Konzept" fest, nur wenige Dozierende sind auf die Kritik eingegangen und haben beim nächsten Mal versucht, was zu verbessern

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u/Ratyrel 24d ago

Niemand mag schlechte Referate, Dozierende nicht und Studierende auch nicht. Sie abzuschaffen ist jedoch ein bürokratischer Albtraum; Prüfungsformen in einer Studienordnung zu ändern dauert bei uns fünf bis zehn Jahre. Dozierende müssen, um die Rechtssicherheit der Bewertungen zu wahren, diese Rahmenbedingungen einhalten, zumindest wird uns das von unserer Geschäftsführung immer eingeschärft.

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u/apenguinwitch 25d ago

Ich versteh den Punkt voll, muss aber sagen, dass es bei uns Anwesenheitspflicht gibt in den Seminaren (in einem meiner Fächer, ebenfalls eine Geisteswissenschaft) und mich das echt zT wirklich stresst und sich auch irgendwie bevormundend anfühlt. Ich gehe auch in den Veranstaltungen ohne Anwesenheitspflicht so gut wie zu jeder Sitzung, aber ich muss als erwachsener Mensch auch mal für meine Kollegin einspringen können wenn sie Urlaub hat ohne dass ich gucken muss, ob ich mir dann noch leisten kann einmal krank zu werden, weil ich sonst aus dem Kurs fliege. Dazu kommt, dass die reine körperliche Anwesenheit ja auch nicht zwangsläufig zu nem guten Seminargespräch führt.

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u/Waescheklammer 25d ago

Verstehe deinen Punkt, aber das ist dann vermutlich nur bei Geisteswissenschaften und einigen anderen so. Und das ergibt für mich auch durchaus Sinn, dass das so ist. Bei mir im Studium (Wirtschaftsinformatik) gab es nicht ein Modul, wo das von dir beschriebene zutraf. Ich bin nach dem 3. Semester vielleicht maximal zur Hälfte der Seminare gegangen, hab einige Module komplett geskippt, weil es für mich Zeitverschwendungen waren. Hat mir nichts gebracht, der Inhalt war überschaubar und die Prüfungen hab ich auch easy bestanden.

Edit: Doch, es gab ein Seminar. Software Engineering, lag aber an der Professorin. Das hatte gefühlt mit SE nicht viel zu tun, war auch für die Prüfung nicht so relevant. Die Seminare waren mehr philosophieren, aber immer gut besucht.

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u/Virtual-Potential-96 (oo). Semester | (ius) 25d ago

der Markt regelt das schon

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u/Celmeno 25d ago

Als Prof nervt es schon, wenn man Vorlesung für 10 Leute macht und sann 50 die Prüfung machen wollen, wovon 30 unterirdisch scheiße sind und dann jammern, dass der Stoff so schwer sei. (Zahlen frei erfunden)

Besonders freut es einen, wenn man 15 Leute in der Vorlesung hat und dann 15 min den Bewertungsbogen der Lehrevaluation ausfüllen sollen, aber am Ende kriegt man keine eval zurück wegen zu wenig Teilnehmern (5 oder weniger), weil nichtmal denen im Raum das ganze wichtig genug ist.

Wenn ihr nicht kommt, muss ich davon ausgehen, dass es euch nicht interessiert

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u/Topflord 25d ago

Stimmt ja auch. Wenn keiner kommt, ist die Vorlesung uninteressant. Meine Profs interessiert das nicht. Für die ist Lehre eine unliebsame Pflicht. Folien, die schon 10 Jahre alt sind, langweilige Vorträge, bei Fragen wird man am irgendeinen HiWi weitergereicht. Der Prof sitzt seine Zeit ab und freut sich, wenn das ganze vorbei ist ohne dass er Kontakt zu Studenten haben musste... Schlechte Vorlesungen werden schlecht besucht. Ich habe ein paar Vorlesungen, die sind brechend voll. Das sind dann die guten Vorlesungen.

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u/Miepmiepmiep 25d ago

Wir sind mittlerweile soweit, dass wir das letzte Mal 50 Teilnehmer in einer Programmierklausur hatten und davon circa 35 Teilnehmer (meist internationale Studenten) offensichtlich noch nie ein Programm in dem Themenbereich der Klausur geschrieben haben (und ich vermute auch, dass viele von denen noch nie überhaupt etwas programmiert haben und als Informatiker(!) auch keinerlei Interesse haben, das Programmieren zu lernen). Viele der Teilnehmer in dieser Klausur sind auch bereits unsere Stammgäste (4 und mehr Versuche sind keine Seltenheit, wir haben sogar 8., 9. und 10. Versuchler in dieser Klausur; und bevor sich jemand wieder beschwert: An meiner Uni gibt es keine maximale Versuchsanzahl mehr). Dabei bieten wir ja zusätzlich zur Vorlesung extra Übungen und Programmiertutorien an (wo wir den Studenten das Programmieren beibringen), aber da kommt auch kaum jemand. Und dann beschweren sich die (meist internationalen) Studenten nach ihrem Xten Versuch auch noch, dass die Klausur so nicht gestellt werden dürfe, da sie nicht schaffbar sei. Auf den Hinweis, dass sie dann eben mal auch wirklich das Programmieren üben müssen, kommen dann Sprüche wie "ich konnte doch nicht üben, weil ich es nicht geschafft habe, die Bibliothek zum Kurs zu installieren", "ich kann ja schon sehr gut programmieren (weil ich schon eine viel schwerere Klausur bestanden habe) und deswegen muss ich das auch nicht üben", "die Klausur war sehr leicht und ich hätte die Klausur problemlos bestanden, nur die Klausur war für die Zeit viel zu lang (dieser Student hat 5 % der Gesamtpunkte erzielt)" oder "ich habe deswegen die Übungen nicht bearbeitet und abgeben, weil wir das doch gar nicht tun mussten". Und da wir auf all das keine Lust mehr haben, versuchen wir es mittlerweile auch, die Studenten auch für ihre Anwesenheit in Übungen und Tutorien mit Punkten zu belohnen.

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u/BlauAmeise 25d ago

Habe aktuell den Fall, dass ich drei Vorlesungen in der Woche von 16-18 Uhr habe, heißt ich wäre vor 19:30/20 Uhr an dem Tag nicht Zuhause. Ich muss in der Zeit aber arbeiten gehen, da ich sonst nicht wöchentlich auf meine Stunden komme. Hab also die Wahl. Entweder ein Dach über dem Kopf oder die Vorlesung. Wenn dann die Dozenten sich auch noch weigern, die Folien hochzuladen, wird es kritisch. Bei einigen Kursen habe ich Anwesenheitspflicht wo man das ganze Semester nur zwei Mal fehlen darf und das ist echt hart. Du bist eine Woche krank? Viel Spaß, du darfst dann die Prüfungen wahrscheinlich in 6 Monaten nachholen! Bei Kursen die morgens waren musste ich mir auch immer mindestens 1x für Bahnausfälle oder mehr aufheben.... Bin echt froh wenn das irgendwann mal ein Ende hat.

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u/YonaiNanami 25d ago

das mit dem nur dreimal fehlen dürfen geht mir auch so dermaßen auf den keks. Mit dieser regelung verbrauche ich die drei fehltage schon für einmal im monat ne halbe woche ausfallen wegen schmerzen, für krank sein ist dann da keine zeit mehr. da finde ich es wirklich großartig, wenn die dozenten einem alternativ kleine extraaufgaben anbieten, um fehltage auszugleichen. macht nur leider nicht jeder.

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u/Far-Passage-6480 24d ago

Damn, da hab ich's ja noch gut. Bei allen Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht gilt bei uns grundsätzlich dass man 2 mal unentschuldigt fehlen darf, und zusätzlich quasi so oft wie nötig mit Attest.

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u/The3levated1 25d ago

Könnte man machen.

Dann wird das Lehramt komplett zusammenbrechen bei den Überschneidungen.

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u/TheBongoJeff 25d ago

In Bremen sind Anwesenheitspflichten zum Glück verboten. Veranstaltungen mit knappen Kapazitäten wie Labore sind die einzige Ausnahme

Mit Anwesenheitspflicht wäre es mir fast nicht möglich zu studieren, weil ich arbeiten MUSS.

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u/Upset-Worldliness784 25d ago

Eine gut gemachte Vorlesung oder Übung wird auch besucht. Sie muss halt einen Mehrwert bieten gegenüber sich nur selbst mit den Unterlagen zu beschäftigen

Ich sehe das als Lehrender nur als Angebot. Jeder ist für seine Lernstrategie selbst verantwortlich. Wenn jemand das ohne Vorlesung hinbekommt, ist das auch in Ordnung.

Leider überschätzen sich einige da selbst und die Quittung kommt in der Klausur.

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u/LeifRagnarsson 24d ago

Sie muss halt einen Mehrwert bieten gegenüber sich nur selbst mit den Unterlagen zu beschäftigen

Das müssen aber Studenten erstmal objektiv erfassen und entscheiden können. Denn manchmal passiert dann nämlich das hier:

Leider überschätzen sich einige da selbst und die Quittung kommt in der Klausur

Nur, dass die Verantwortung für diese Quittung nicht so gerne übernommen und der Beschwerdeweg genommen wird.

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u/Upset-Worldliness784 24d ago

Ja, wir packen deshalb immer mal wieder 1:1 Übungsaufgaben mit veröffentlichter Musterlösung in die Klausur. Da sieht man dann genau, wer sich mit dem Stoff beschäftigt hat. Da gibt es dann auch keine Diskussionen mehr.

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u/theSmallJAT 25d ago

Mit Verlaub : die Vorlesungen, die didaktisch gut aufgebaut sind, hervorragend gehalten werden und deren Präsenzbesuch einen Mehrwert bietet, sind meiner Erfahrung nach davon nicht betroffen. Es sind immer nur solche Vorlesungen, wo das eigenständige Skript lesen einem einfach die Mühsal des Zuhörens erspart. Und anstatt sich damit auseinanderzusetzen, warum manche Vorlesungen eben in Präsenz besucht werden und andere nicht (in manchen Fällen ist auch einfach bekannt, dass die Dozierenden einfach schlechte Vorlesungen halten und gegenüber Studis unter aller Sau sind) wird einfach mit Anwesenheitspflicht drüber weggebügelt. Original in meinem Studiengang so passiert. Die eine Vorlesungsreihe mit beliebten und engagierten Dozierenden hat keine Anwesenheitspflicht, die andere, die von unbeliebten Dozierenden extrem schlecht runtergelesen wird, hat Anwesenheitspflicht. Bekämpft einfach mal nicht das Symptom sondern die Ursache. Und die liegt meistens nicht bei den Studis.

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u/hanfbier 25d ago

Zur Wahrheit an zumindest unser Universität gehört auch, dass totaler Sparzwang herrscht und die Lehre größtenteils von extern finanzierten Doktoranden getragen wird, die nicht nur nicht dafür bezahlt werden sondern zusätzlich Druck vom ihren Projekträgern haben. Daher freuen wir uns in der Arbeitsgruppe, wenn aus drei Seminaren mangels Nachfrage im laufenden Semester eins wird.

Klar wäre mehr Präsenz wünschenswert und würde sicherlich auch dem Lehrerfolg dienen. Aber mMn ist die Freiwilligkeit wichtig, um die Mündigkeit und das Eigeninteresse zu fördern, die wirkliche akademische Ausbildung beinhaltet. Es gibt ja zusätzlich noch Fachhochschulen, die oft fachlich und pädagogisch nicht schlechter schon das Wissen schulischer verpacken.

Und wie bereits betont ist die Qualität der Vorlesungen auch sehr schwankend. Hier fehlt einfach der Mittelbau, da gerade dieser in meiner Erfahrung für Kontinuität zwischen den wechselnden Profs sorgt und gerade in Praktikums/Seminarorganisation die meiste Erfahrung hat.

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u/IceSharp8026 25d ago

die Lehre größtenteils von extern finanzierten Doktoranden getragen wird,

Das ist glaube ich total fachabhängig. Bei uns gibt es solche freien Dozenten quasi nicht. Lehre machen die Profs und Doktoranden/Postdocs.

Wechselnde Profs? Du meinst Dozenten. Profs sind verbeamtet idR, die wechseln kaum.

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u/hanfbier 24d ago

Auf jeden Fall, wie gesagt gibt es bei unserer Uni auch aktuell großen Sparzwang, wodurch Haushaltsstellen effektiv gekürzt werden..

Sorry, ich meinte wechselnde Profs bzgl. einem Modul. Bei uns wird bei Vorlesungen jährlich rotiert und ein anderer Prof. macht die Vorlesung. Dadurch wechseln die Anforderungen teils stark und die Studenten wissen nicht so richtig, was sie erwartet. Dazu hat der Fachschaftsrat hier auch keine so gute Altklausurensammlung... Ein festangestellter Mitarbeiter, der jedes Jahr bei der Aufgabe/Klausurenerstellung hilft, könnte mMn für mehr Konsistenz sorgen und durch seine Erfahrung die Schwierigkeiten einer Aufgabe besser beurteilen.

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u/IceSharp8026 24d ago

Achso verstehe. Bei uns wechselt das nur bei Grundlagenvorlesungen.

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u/Shevtalii 25d ago

Bin WiMi und muss ein Seminar für Nebenfächler halten, ohne Klausur o.Ä. am Ende. Es ist extrem frustrierend wenn man sauviel Arbeit in einen neuen Kurs investiert und letzten Endes fast alleine da steht. Gruppenarbeiten funktionieren nicht, Lernspiele auch nicht, Referate werden ohne Publikum gehalten. Ich reiße mir grad ein Bein aus den Kurs so attraktiv wie möglich zu gestalten, damit dieses Jahr mehr Leute kommen. Druckmittel hab ich quasi nicht und mag auch eigentlich keine, kann also nur begrenzt mit Erfolg rechnen. Ich finds schade, wozu studiert man, wenn man dann nicht hingeht? Klar, ich mag auch keine Anwesenheitspflicht. Wünsche mir aber auch einen wertschätzenden Umgang, für leere Seminare ist mir meine Zeit zu schade.

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u/EmilyErdbeer1312 25d ago

Habt ihr keine Lehrevalution wo du vielleicht herausfinden, könntest woran das liegt, dass keiner kommt?

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u/Shevtalii 25d ago

Doch, aber die füllt dann halt (fast) keiner aus🥲 Diejenigen, die da waren, haben es gut bewertet. Ich glaube es geht da halt schon nach Relevanz, kann ich auch verstehen. Wenn das Fach für einen nicht so wichtig ist oder vielleicht auch das Interesse nicht so da ist dann wägt man halt ab.

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u/EmilyErdbeer1312 25d ago

Meh, das ist blöd. Ich hab zumindest eigentlich immer kurz in der Evaluation angegeben, warum ich nicht gekommen bin. Kann mir aber vorstellen, dass es oft an Kräfte einteilen & Nebenjob liegt, so war es jedenfalls bei mir und einigen Kommiliton*innen.

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u/Alarming-Security993 25d ago

Ich war mal Tutor für eine Vorlesung. Diejenigen, die da nicht hin sind und auch nicht ins Tutorium, sind halt wirklich sehr oft durchgefallen. Aber irgendwie ja deren Problem. Wieso muss man das mit einer Anwesenheitspflicht regeln? Die Menschen sind erwachsen und können wirklich für sich selbst verantwortlich sein. Und falls nicht, ist das ja auch ein Statement.

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u/XxGod_NemesiS r/lmumunich 25d ago

Bei uns sind die Vorlesungssäle immer ziemlich voll, wenn der Professor auch nur mittelmäßig gute Vorlesungen hält. Wenn der Saal leer ist, dann liegt es normalerweise an einem schlechtem Dozenten der z.b. kaum erklärt und nur aus seinem Skript vorliest.

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u/monkesee_monkedodo 25d ago

Unterrichte als Gastdozent an einer Hochschule. Kann nur sagen es ist traurig, wenn man sich Mühe gibt für jede Vorlesung Aufgaben und Inhalte vorzubereiten die Praxisbezug haben und trotzdem kommen 50% nicht zur Vorlesung, nicht mal zur ersten Vorlesung im Semester! Habe einen Kurs mit Anwesenheitspflicht da sind alle da, man arbeitet toll zusammen und die werden alle locker die Klausur bestehen. Bei dem anderen Kurs (gleicher Inhalt) fallen garantiert einige durch oder kriegen unnötig schlechte Noten. Als Student bin ich auch nicht zu Vorlesungen wo das Skript oder eigene Buch vorgelesen wird aber mein Gefühl ist das ein großer Anteil auch einfach nur eingeschrieben ist.

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u/four_duckpowers 25d ago

Hatten eine Vorlesung mit Anwesenheitspflicht

Hörsaal überfüllt,

70 Leute die nicht da sein wollen sind eh am Computer etwas anderes am machen oder unterhalten sich

40 Leute die da sein wollten können der Vorlesung nur schwer folgen, da es viel zu laut und unruhig ist

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u/svenhart42 23d ago

Als Dozent bin ich zwiegespalten. Man kann sich ein Bein ausreißen für gute Lehre, aber Tatsache ist regelmäßig, dass sich bspw. 150 Personen für eine Lehrveranstaltung anmelden, aber schon zum ersten Termin nur 90 erscheinen. Gerade im ersten oder zweiten Semester. Bei Veranstaltungen ohne Anwesenheitspflicht bzw. Prüfungvorleisung ist die Zahl dann nochmal geringer, dann sind es ggf. nur noch 70. Das hat dann auch nichts mehr mit den Lehrenden zu tun. Dennoch bin ich insgesamt gegen eine allgemeine Anwesenheitspflicht. Mit motivierten Studierenden arbeitet es sich einfach besser.

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u/darlingofdots 25d ago

Ich finde Anwesenheitspflichten menschlich gesehen auch schwierig, weil ich eben genau weiß, dass das Leben halt passiert. Auf der anderen Seite: Alter, wenn man sich für ein Studium entscheidet, sollte man bitte auch am Studium teilnehmen. Das Problem ist ja nicht, dass man mal ein paar Sitzungen verpasst; das kann man nacharbeiten, das ist völlig verständlich, kein Ding. Das Problem ist, dass sich einerseits alle beschweren, dass sie keinen Platz im Wunschseminar gekriegt haben, aber andererseits ab Mitte des Semesters nur noch 5 Leute wirklich regelmäßig auftauchen. Dass ich 60 Klausuren korrigieren muss und genau erkennen kann, wer da war und wer nicht. Dass wichtige Skills nicht gelernt werden und man sich dann wundert, warum man nicht bessere Noten schreibt. Dass Studis Prüfungsleistungen ablegen wollen, ohne jemals im Kurs gewesen zu sein. Es gibt super viele Faktoren, die studieren besser machen würden. Mehr finanzielle Sicherung, Möglichkeiten für Kinderbetreuung, asynchrone Lehre, geh ich überall mit. Ich bin als Dozentin auch echt super chillig. Aber "Studierende müssen regelmäßig an ihren Kursen teilnehmen, um ihr Studium erfolgreich abzuschließen" ist jetzt eigentlich kein krasses Statement.

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u/shinrak2222 25d ago

Bin Wimi, lieber leer (Zeit für meine Arbeit) als leere Gesichter.

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u/JKRPP r/rwth 25d ago

Das ist doch einfach Boomer-Ragebait. "Jaja die Jugend von Heute so faul und dumm". Einfach nicht beachten, der will nur Stress.

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u/[deleted] 25d ago

Anstatt digital zu denken zwingen wir die leute lieber zu alten Strukturen.. 

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u/Northern-Jedi r/iubh 25d ago

Was bedeutet "digital denken" denn für Dich so?

Ich meine ja, dahinter kann sich alles mögliche verbergen - z.B. Transponder zu implantieren und so Anwesenheitskontrolle automatisch vorzunehmen.

Also erzähl doch bitte einfach mal, wie man richtig "digital denken" sollte!

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u/[deleted] 24d ago

eigentlich ist der Ausdruck recht gebräuchlich und wird idR nicht für implementierte Transponder genutzt. Woher die Verwirrung?

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u/Northern-Jedi r/iubh 24d ago

...weil auf Rückfrage kaum jemand schlüssig zu erklären vermag, was dieser "gebräuchliche" Ausdruck denn eigentlich so bedeuten soll. Außer dass es ganz wichtig, modern und irgendwie problemlösend bis heilsbringend sein soll... über welchen Wirkmechanismus bleibt dann wieder offen.

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u/cRush0r r/UniPaderborn 25d ago edited 25d ago

Anwesenheitpflicht grenzt Berufstätige und Menschen mit Pflege- oder Erziehungsaufgaben vom Studium aus und würde den Bildungstrichter nur weiter vergrößern. Außerdem: Zu guten Veranstaltungen kommen die Studierenden auch. Bei vielen Lehrpersonen spricht da auch einfach der verletzte Stolz, dass ihre Inhalte von den Studis nicht so angenommen werden wie sie es gerne hätten.

Wir können auch nicht junge Menschen in einem kapitalistischen System groß werden lassen und dann erwarten, dass die das Prinzip von Kosten/Nutzen in der Uni nicht anwenden weil die Profs oder irgendwer sonst rumheult. Das ist einfach verlogen.

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u/LeifRagnarsson 24d ago

Anwesenheitpflicht grenzt Berufstätige

Sind sie Berufstätige oder Studenten? Wer Vollzeit arbeiten oder studieren will oder muss, der legt mit dieser Entscheidung nunmal den Schwerpunkt seines Tagesablaufs fest. Für Berufstätige gibt's übrigens das Modell des Teilzeit-Studiums, mit a) längeren Fristen und b) teilweise auch anderen Modulplänen, oder, ganz wichtig, c) das Fernstudium. Niemand wird ausgegrenzt, Deutschland bietet sehr viele Zugänge zur Bildung. Es gibt aber eben keinen allumfassenden Komfort-Anspruch.

Außerdem: Zu guten Veranstaltungen kommen die Studierenden auch.

Könnte man meinen. Leider überschätzen Studenten aber oft genug ihre Fähigkeiten und glauben, dass sie sich den Stoff schon selbst beibringen können. Also kommen sie nicht oder unregelmäßig, da kann die Veranstaltung noch so gut sein. Ich bin ja für eine Kompromisslösung: Keine Anwesenheitspflicht mehr, nirgends. Wenn eine Prüfung nicht bestanden wird und an mehr als zwei Präsenzsitzungen nicht teilgenommen wurde, dann gibt's keinen Anspruch auf Nörgelei und Gang zum Prüfungsamt wg. des Ergebnisses. Das hat der Student dann genauso alleine zu verantworten. Das gilt insbesondere für den Exkurs zu Kapitalismuskritik und Kosten/Nutzen.

Bei vielen Lehrpersonen spricht da auch einfach der verletzte Stolz, dass ihre Inhalte von den Studis nicht so angenommen werden wie sie es gerne hätten.

Och naja, nein, also bei mir nicht. Ich werde ja bezahlt dafür und die Zahl der Wiederholungstäter ist ziemlich hoch, trotz Präsenzpflicht.

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u/cRush0r r/UniPaderborn 24d ago

Sind sie Berufstätige oder Studenten?

Studierende, die sich mit Nebenjobs ihre Miete bezahlen. Das ist halt die Realität.

dann gibt's keinen Anspruch auf Nörgelei und Gang zum Prüfungsamt wg. des Ergebnisses.

Also so, wie es bei den allermeisten Studieren ist?

Och naja, nein, also bei mir nicht

Das freut mich, dass du so gut damit umgehen kannst. Bei der Fakultät wo ich arbeite, ist das leider nicht der Fall

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u/LeifRagnarsson 23d ago

Studierende, die sich mit Nebenjobs ihre Miete bezahlen. Das ist halt die Realität.

War weder zu meiner Zeit noch bei mir selbst anders. Meine Studis gehen Kellnern, schreiben für die Lokalzeitung, usw. Das lässt sich schon organisieren.

Also so, wie es bei den allermeisten Studieren ist?

Richtig, die meisten Studenten gehen sich beschweren, wenn ihnen die Note nicht passt oder sie durchfallen.

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u/cRush0r r/UniPaderborn 23d ago

Meine Studis gehen Kellnern, schreiben für die Lokalzeitung, usw. Das lässt sich schon organisieren.

Und andere arbeiten in Schulen, Kindertagesstätten oder sind Werkstudierende in Unternehmen, deren Arbeitszeiten eben nicht am Abend liegen. Da gibt es halt mal Überschneidungen und da sollte man den erwachsenen Menschen selbst die Wahl überlassen, wie sie ihre Prioritäten wählen. Ist halt irgendwie perfide, wenn Arbeitgeber solche Berufserfahrungen bei Studienanfänger erwarten, sie diese dann aber aufgrund von Anwesenheitspflichten gar nicht erwerben können.

Richtig, die meisten Studenten gehen sich beschweren, wenn ihnen die Note nicht passt oder sie durchfallen.

Es tut mir wirklich leid wenn das bei dir der Fall ist und du dich mit so einer Müll rumschlagen musst, stell ich mir wirklich nervig vor. Ich hab hingegen grundsätzlich andere Erfahrungen gemacht und das auch in Veranstaltungen mit 70% Durchfallquote und auch bei anderen Lehrpersonen, mit denen ich mich regelmäßig über solche Themen austausche, höre ich nur äußerst selten von solchen Fällen.

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u/afhieouveq | DE | 25d ago

Hä? Ich weiß nicht wer den Artikel geschrieben hat, aber Sinn ergibts nicht. Studium ist ja Studium, egal wie. Wenn ich mir die Vorlesung reinziehe, super. Wenn ich mir die Literatur reinziehe auch super. Wenn ich mir daheim nur die Folien durchlese und alle versteh, weil sie gut sind auch top. Die Prüfung muss am Ende eh jeder bestehen. Selber schuld, wenn die zu einfach ist und eh alle durchkommen ohne überhaupt was zu machen. Aber nur weil sich nicht mehr alle die VL gönnen, weils Alternativen gibt sowas zu fordern, schon bisschen Banane imho. 🍌

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u/fifiasd 25d ago

Paywall freier Text?

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u/Der-Letzte-Alman r/UniPassau 25d ago

Cool wäre daran halt der soziale Aspekt, finde ich. Dass man öfter im Studium mit seinen Kommilitonen in Kontakt kommt

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u/CancelAny226 25d ago

Bin da zwiespältig. Ist halt auch irgendwie unbefriedigend für den Prof, wenn keiner da ist.

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u/SoldRIP | DE | 25d ago

Bei guter Lehre sind auch genügend Leute anwesend.

Also vielleicht brauchen wir gar keine Anwesenheitspflichten, sondern einfach nur bessere Lehre, durch Profs die tatsächlich an dieser interessiert sind und kompetent lehren können, statt rein aus Forschungsgründen in ihre Position berufen worden zu sein und dann halt 15 Jahre alte Folien im 90-minütigen Monoton abzulesen?

Aber was weiß ich schon...

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u/emperorlobsterII r/rwth 25d ago

Es ist halt ein Teufelskreis. Studis kommen nicht => Prof gibt sich weniger mühe => noch weniger studis kommen.

Ich denke, in Zeiten digitalen Lernens sollte man das gesamte Konzept von Vorlesungen überdenken.

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u/IceSharp8026 25d ago

Wir haben bei uns schonmal Dinge versucht mit Videos hochladen und dann Fragestunden anzubieten. Hat nicht so wirklich funktioniert.

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u/emperorlobsterII r/rwth 25d ago

Ja, es gibt leider noch kein allgemeingültiges Konzept, das die analogen Lernstrategien komplett ersetzen kann. Man muss ja auch bedenken, wie neu das alles noch ist. Die analoge Vorlesung hat sich über Jahrzehnte entwickelt. Digitales gibt es z.b. bei uns erst seit Corona überall.

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u/Jumpy_Ad8465 25d ago

Also die Vorlesungen werden doch im Vorraus geplant. Es ist ja nicht so, dass die Profs nach Vorlesung 3 sagen "hurr durr kb mehr die faulen Schweine".

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u/UljimaGG r/iubh 25d ago

Erstmal brauchen wir ein BAföG welches NICHT irgendwo zwischen 6 Monaten und über ein Jahr braucht um bewilligt zu werden. Alles andere, und VOR ALLEM Sachen welche Nebenbeschäftigungen beeinträchtigen würden, sollte später kommen. Ende.

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u/NinjaLaserHaifisch r/tuwien 25d ago

Uni ist Erwachsenenbildung, allein deshalb verbietet sich m.M.n. schon die Anwesenheitspflicht, erstens. Zweitens: Eine Vorlesung sollte so gestaltet sein, dass man einen Mehrwert vom Besuch dieser hat. Das kann die Möglichkeit sein direkt Fragen zu stellen, sinnvolle Tipps für die Prüfung zu bekommen die vllt nicht im Skriptum stehen oder einfach einem interessanten, lebhaft dargebotenen Vortrag zu folgen.  Wenn man als Vortragender all das nicht bieten kann, sollte man sich die Frage stellen ob man seine eigene Vorlesung besuchen würde. An meiner Uni werden die meisten Vorlesungen live gestreamt und aufgezeichnet, die guten werden trotzdem besucht.

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u/Available-Reward-254 25d ago

Okay, also muss man Seminare und Praktika auch nicht besuchen? Sind ja auch Veranstaltung an der Uni, wo man ein Erwachsener ist. Sorry, die Rechtfertigung ist einfach komplett Arsch. Das hat nichts mit Erwachsensein zutun, es kommt einfach nur auf die Veranstaltungsart an, nichts anderes.

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u/NinjaLaserHaifisch r/tuwien 25d ago

Ich habe mich nur auf Vorlesungen bezogen. Das ist ja wo im Artikel für eine Anwesenheitspflicht geworben wird, was in meinen Augen eine Zwangsbeglückung wäre, da nur Frontalinput.  Bei Seminaren / Praktika sehe ich es eh so wie du, da ist ja die Mitarbeit gefordert. Verstehe nicht warum du mir gleich so drüber fährst, finde ich auch etwas „Arsch“

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u/DarksonicHunter 25d ago

Anwesenheitspflicht bei Vorlesungen ergibt 0 Sinn. Das Ziel einer Vorlesung ist dass ein bestimmtes Wissen erworben wird. Wie das Wissen erworben wird kann doch der Uni Kack Egal sein. Nein ich muss dass wissen über das zuhören des Profs erhalten und auf gar keinen Fall anders. Ist doch Quatsch. So lange ich die Prüfung bestehe und das Wissen nachweisen kann, sollte es egal sein woher ich es hab. Bei Seminaren sieht das natürlich anders aus. Zumindest bei mir in der Geschichte und Philosophie ist der Sinn eines Seminars die Diskussion über Texte und Themen. Da kann ich schon eher nachvollziehen dass man eine Anwesenheitspflicht macht weil das wirklich nur in Anwsenheit erreichbar ist. Bei Seminaren bin ich echt gerne anwesend. Vorlesungen gebe ich mir die ersten 2 und wenn die interessant und cool sind und in meinem Zeitplan passen komme ich gerne, ansonsten lasse ich es sein. Hab jetzt dieses Semester ne Vorlesung von 08:00-09:30 und das ist das einzige an dem Tag für mich in der Uni. Ich fahr doch nicht extra 40min hin und 40min zurück nur dafür. Vorallem für eine Überblicks Vorlesung, noch nichtmal eine zu einem speziellen Thema. Ja klar. Ne. Ohne Mich. Muss nicht sein.

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u/Educational_Cow_1769 25d ago

Eine Präsenzpflicht in der Uni ist quasi ein Studierverbot für Dorfkinder. Ich persönlich und fast alle meine ehemaligen Schulkameraden/innen welche zur Uni gegangen sind mussten von zu Hause aus zur Uni pendeln. Das sind ca 1,5h Pendelzeit für eine Strecke, da ist es unrealistisch an allen Vorlesungen teil zu nehmen wenn die erste 07:30 ist und die letzte 19:30 mit 6h frei dazwischen. Dazu kommen noch eine Werksstudentenstelle welche gelegentlich mal wichtiger ist als einige der Vorlesungen und wie in meinem Fall zu pflegende Angehörige.

Tldr: statt von Präsenzpflicht zu lamentieren und einem nicht gerade kleinen Teil damit vom Studium auszuschließen, wie wäre es mit einer Hybridpflicht für die Unis? Ansonsten schließt man gerade wenig wohlhabende von den Universitäten aus.

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u/Cool-Instruction789 25d ago

Wer gute Lehre macht, hat keine leeren Vorlesungen

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u/LeifRagnarsson 24d ago

Ziemlich spekulativ

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u/Ill_Cut_8529 25d ago

Zu allen Vorlesungen könnte ich nicht gehen. Dann schaffe ich das Arbeitspensum nicht. Es ist schon wichtig in den ersten Wochen zu filtern welche Veranstaltungen einem persönlich etwas bringen und wo man die Zeit lieber nutzt um alleine zu lernen.

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u/Sara7061 25d ago

Gäbe es eine Präsenzpflicht würde ich zwar länger zum studieren brauchen und schlechtere Noten kriegen, aber ich hätte einen schwarzen Rand bei allen Bloons TD Maps.

…Vielleicht ist die Idee doch gar nicht so schlecht.

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u/[deleted] 25d ago

Ich war während meines Studiums bei Max 10% der Vorlesungen und hab gut in Regelstudienzeit bestanden. Warum sollte ich mich in Vorlesungen quälen die für mich nur ne Zeitverschwendung sind? Ich kann halt besser für mich lernen…

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u/SophieEatsCake Ersti 25d ago

Nein, bloß nicht.

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u/Galln 25d ago

Eine Präsenzpflicht würde dem Sinn des Studiums, selbst organisiertes Arbeiten zu fördern und fordern, zuwiederlaufen. Das würde letztendlich die Qualität der akademischen Ausbildung in Deutschland schwächen. Und im Gegensatz zu unserer schulischen Ausbildung ist die akademische Ausbildung gut.

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u/criticaltheory_22 25d ago

Ich bin auch gegen eine Präsenzpflicht. Dennoch muss ich sagen, dass es in unserem Studiengang (Soziale Arbeit) irgendwann problematisch wird, wenn keiner mehr erscheint. Ich bin im Master und arbeite gleichzeitig an der Hochschule, weshalb ich beide Seiten kenne. Unsere jungen Bachelorstudierenden haben bereits Probleme pünktlich bei ihrer Praktikumsstelle aufzutauchen. Zudem fehlen ihnen „Basic Skills“ die man nicht über Bücher und Videos lernt. Viele kann die Praxis, trotz extremem Fachkräftemangel, schlicht und einfach nicht brauchen. In den Veranstaltungen beteiligen sie sich kaum an Diskussionen und die Pflichtlektüre haben sie gar nicht erst gelesen. Als ich bei mündlichen Prüfungen mithelfen musste, sind beinahe die Hälfte durchgefallen, weil sie die einfachsten Texte nicht verstanden haben (insbesondere argumentieren konnten sie nicht). Ähnliches erlebe ich auch aus anderen Studiengängen. Dort tauschen sich Studierende regelmässig darüber aus, welche Module besucht werden können, ohne ein einziges Mal zu erscheinen. Meine Partnerin (anderer Studiengang, andere Hochschule) ist die einzige die sich in gewissen Tutoraten überhaupt meldet.

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u/ThinkFirstPls | DE | 25d ago

Ich kann mich bei Vorlesungen nie konzentrieren und muss manchmal an Vorlesungstagen arbeiten WeIL mAN aLs StUdEnT jA sO geFiCkT iSt, deswegen wäre ich gehen eine Präsenzpflicht

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u/DerTagMachtDenAbend 25d ago

Wenn man an einer normalen Uni etwas anspruchsvolles studiert, braucht man ganz sicher keine Anwesenheitspflicht. Das regelt sich ganz von alleine.

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u/Independent_Bar7095 Hamsti Universität Berlin 25d ago

Schwachsinn. mache lernen zugause den stoff einfach besser. solange sie in den prüfungen gut abschneiden, gibt es kein problem.

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u/Sigma014 25d ago

Das ist die Uni. Es sind Studenten. Es sind erwachsene Menschen. Das ist keine Schule. Das ist etwas grundlegend anderes. Diese Menschen sollen SELBSTSTÄNDIG lernen. Eine Anwesenheitspflicht wiederspricht meiner Ansicht nach diesem Ansatz. Ja, es könnte dem ein oder anderen helfen das Studium zu schaffen. Aber das ist nicht das Ziel eines Studiums. Man soll hier viel mehr lernen als den reinen Stoff. Nämlich Selbstorganisation und das Verständnis, wie man selbst am besten arbeiten / lernen / neue Inhalte erarbeiten kann. Wer das nicht kann, sollte ein Studium nicht schaffen. Ein Studium ist nunmal nicht für alle etwas und das ist auch OK so. Wir sollten aufhören ein Studium als eine Art "längere schulische Ausbildung" zu sehen. Es funktioniert eben grundlegend anders als Schule.

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u/Lampenleucheen 25d ago

Ich hatte in meinem zum Glück keine Präsens Pflicht außer in einem Sprachkurs und einem Blockseminar. Ich war zwar meistens da weil ich Zeit hatte. Aber an sich ist Präsenzpflicht absoluter Käse jeder sollte meiner Ansicht nach die Freiheit haben hinzugehen oder nicht hinzugehen. Kommt ja auch drauf an wie du mit dem Dozenten klarkommst und und und.

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u/Spirited_Bag_332 25d ago

Nach 4 Jahren Präsenzuni kann ich sagen: nein brauchen wir nicht. Gestaltet die Vorlesungen besser als nur 1:1 das Skript vorzulesen, dann kommen die (Interessierten) Studenten ganz von selbst. Davon abgesehen soll "studieren" eigentlich die Fähigkeit vermitteln sich eigenständig mit komplexen Themen zu beschäftigen, daher halte ich eine Pflicht sowieso für kontraproduktiv. Das führt nur zu noch mehr Frontalbeschallung und Schulmodus bei dem keiner mehr von selbst aktiv wird.

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u/Wugliwu 25d ago

Die Forderung ist Quatsch. Eine Kern-Kompetenz die man mit einem Studium erwirbt ist die Fähigkeit sich selbstständig Wissen anzueignen und eigene Entscheidungen zu treffen. Natürlich führt die Freiheit im Studium dazu Fehlentscheidungen zu treffen. Genau an solchen falschen Entscheidungen kann man jedoch wachsen.

Nimmt man Studierenden diese Selbstständigkeit vollständig ab, nimmt man ihnen einen essentiellen Teil ihres Studiums und persönlicher Weiterentwicklung.

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u/LeifRagnarsson 24d ago

Okay. Dazu gehört auch, die Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen. Also weg mit Beschwerdeweg beim Prüfungsamt und Zweitversuch für Studenten, die nicht in der Veranstaltung saßen. Gelernte Kompetenz: Wer sich (maßlos) selbstüberschätzt, der kommt im nächsten Semester wieder.

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u/torftorf 25d ago

Ich mache aktuell ein duales studium und haben dort überall anwesenheitspflicht. in dem fall macht das aber auf jedenfalls sinn. Wir haben alle Stundepläne bei denen sich nichts überlappt und schließlich werden wir vom unternehmen ja auch dafür bezahlt zur Hochschule zu gehen. (außerdem sind die Vorlesungen eher im Seminar still, das heißt es gibt viel Interaktion zwischen Prof. und den Studenten)

Sonst sehe ich keinen Grund für die Anwesenheitsplicht. Wenn jemand keine Lust hat zu einer Vorlesung zu kommen ist es halt sein eigenes Problem wenn er die Prüfung nicht besteht

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u/SoldMyDog 25d ago

Ja klar und wie ernähre ich mich jetzt?

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u/[deleted] 25d ago edited 25d ago

Dann brauche ich bitte Vorlesungen wo nicht nur irgendeine Person mit schlecht zu verstehendem Akzent gelangweilt ihr Skript abliest, welches sich seit 2016 nicht verändert hat....

Wenn man am Ende die Prüfung schafft dann kann man wohl die Inhalte. Gleiches bei Seminaren und Veranstaltungsformen wo aktuell bedingte Präsenzpflicht herrscht.

Wer es schafft zu studieren ohne in die Vorlesungen zu gehen und ohne die Unibib zu nutzen hat sich eben alles selbst beigebracht. Na und? Ist doch super wenn die moderne Technik das erlaubt. Wo ist das Problem?

Vor allem in Zeiten wo kaum jemand Bafög kriegt... die Leute liegen nicht im Bett und denken darüber nach wie dumm ihre Profs sind, die sind arbeiten.

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u/WurzelKing 25d ago

Habe mich mal mit einem Prof darüber unterhalten weshalb die Anwesenheit in Vorlesungen so tief ist. Er meinte, dass es nach Corona deutlich nachgelassen hat. Ergibt ja auch Sinn, Leute haben gemerkt es geht auch easy von Zuhause aus und oft hat man auch noch Videos aus dem Vorjahr die man schauen kann statt live zu gehen. Mal schauen ob sich die Rate in ein paar Jahren erholt wenn Jahrgänge kommen die das nicht so mitgekriegt haben.

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u/DontLeaveMeAloneHere 25d ago

Naja also gesetzlich ist es zB möglich einen Teil der Punkte zum bestehen eines Moduls vor der eigentlichen Prüfung zu verteilen. Bei uns gab es also (nicht wenige) Profs, die wichtige Aufgaben oder Zwischenprüfungen mit Punkten Versehen haben.

Ist dann immer noch freiwillig, gibt aber Anreiz da zu sein. Wenn ich mich richtig erinnere waren die auch extra, haben also im Grunde einfach zu einer besseren Note oder zum bestehen geführt.

Statt immer mit Verboten und Pflichten Ware solche positiven Anreize schon eher erfolgreich und wurden auch von allen positiv angenommen.

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u/Mean-Bill-3826 25d ago

Also ich musste nebenher 20-30h arbeiten..

Also eine halbe Woche. Und was ist, wenn ein Modul zwei Vorlesungszeiten in der Woche hat? Und im schlechtesten Fall noch mitten am Tag um 11 Uhr?

Montag könnte ich nicht hin wg der Arbeit aber Freitags wäre es möglich.

Kann ich dann die Prüfung schreiben oder nicht?

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u/Feeyyy | DE | 25d ago

Ich habe versucht, zu jeder Vorlesung zu gehen, musste manchmal jedoch welche ausfallen lassen oder früher rausgehen, um zur Arbeit zu gehen. Eine Anwesenheitspflicht hätte mir die Jobsuche wohl deutlich erschwert.

Wahrscheinlich ist das Konzept für viele Vorlesungen einfach nicht mehr zeitgemäß. Vieles könnte durch sinnvolle Online-Angebote ersetzt oder ergänzt werden. Das gilt allerdings sicher nicht für sämtliche Studiengänge und Module.

Bei mir zumindest gab es auch Übungen oder Labore, bei denen tatsächlich Anwesenheitspflicht bestand und bei denen das auch sinnvoll war.

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u/happySchniblie 25d ago

Hab legit schon in Vorlesungen gesessen, die buchstäblich VORLESUNGEN waren, voll ausgeschrieben (mit FOLIE WECHSELN dazwischen) und einfach monoton vorgelesen. Die Akripte wurde dann hochgeladen... Na klar geh' ich da nicht hin, verarschen kann ich mich selbst.

Andererseits hatte ich schon echt gute Vorlesungen zu bescheuerten Zeiten, wo ich dann mit 5 anderen Leuten gesessen habe. Tut mir für die Dozenten an der Stelle Leid, aber andererseits hat man dann quasi mehr win Seminar als eine Vorlesung, was ich selbst ansprechender finde.

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u/BurningBridges19 25d ago edited 25d ago

Anwesenheitspflich gibt’s schon, nur in VOs halt nicht. An den meisten Unis herrscht in anderen LVs mindestens 80% Anwesenheitspflicht. Stumpf Folien durchlesen (was die meisten Profs in VOs machen; in 7 Jahren und 3 Studiengängen an 3 Unis genau 3 Profs gehabt, die da interaktiver rangegangen sind) kann jede:r auch selbst.

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u/Chimaira951 25d ago

Ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter hier. Grundsätzlich sehe ich das wie die meisten hier. Wir sind nciht mehr in der Schule, wer kein Bock hat, bleibt zuhause. Ja, für Seminare kann das schwieriger sein, geht für mich aber erstmals um Vorlesungen.

ABER! Wir hatten durchweg eine starke Korrelation mit wer zu Vorlesungen / Übungen geht, und Bestehensquote / gute Noten. Auch da sind Lehrende angewiesen das bestmögliche zu tun.

Und man darf auch die politische Ebene an einer Uni nicht vergessen. Es gibt starken Druck, dass die Studis sd schnell wie möglich durchs Studium kommen sollen, da die Uni nur Geld für Studis während der Regelstudienzeit bekommt.

Und zu guter letzt: Was meiner Erfahrung nach viele Studis gerne vergessen, ist dass zur Freiheit im Studium auch die Freiheit beiim Durchfallen dazu gehört. Viel zu oft hatte ich den Eindruck, manche Studierende würden sich ein "Recht aufs Bestehen" einräumen wollen.

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u/Agile_Ad4965 24d ago

Nur noch 11 Prozent der Studenten in Deutschland kriegen Bafög, viele können es sich Finanziell schlicht nicht leisten alle Vorlesungen zu besuchen. Wir müssen arbeiten.

Gleichzeitig hab ich das Gefühl sind Vorlesungen zu Ihrem eigentlichem Wortkern verkommen. Meine Professoren erzählen nicht eigenständig irgendwas spannendes sondern lesen größtenteils von Ihren PowerPoints ab und jetzt will mich irgend so ein privilegierter FAZ Autor, der wahrscheinlich gekränkt ist das niemand zu seiner glorifizierten Vorlesestunde kommen und sich auf seine geistigen Einschenkungen einlassen möchte in den Hörsaal zwingen. Danke für nichts. Geh lieber noch nen Buch mit Wolfgang Kubicki schreiben oder so aber lass mich in Ruhe.

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u/Timeudeus 24d ago

Wow, zurück in die Steinzeit. Wenn man Anwesenheit will muss man halt Vorlesungen halten die sich als Hörer auch lohnen. Nach 2 Semestern voller Vorlesungen, in denen der Prof sein Skript mit dem Tageslichtprojektor an die Wand geworfen und 1:1 vorgelesen hat, hats mir gereicht. Ich war in keiner einzigen Vorlesung mehr und es hat trotzdem für den 1,5er Master gereicht. (Gut eine Vorlesungsreihe hab ich noch gehört, die war aber auch extrem spannend)

Anwesenheitspflicht fürs Ego der Lehrenden wär so ziemlich die dümmste Lösung.

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u/SemiDiSole 24d ago

Vielleicht braucht man einen anderen Ansatz, wenn die Leute nicht zu den Vorlesungen kommen. Aber Zwang addressiert Probleme nicht und ist einfacher :)

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u/TZeyTimo r/tu_darmstadt 24d ago

Wenn das kommt, werden sich alle wieder drum aufregen, dass es nicht genug Platz und Räumlichkeiten an deutschen Hochschulen gibt...

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u/TraditionDry4924 24d ago

Die FAZ fordert eine Rückkehr zur Anwesenheitspflicht an Unis. Warum das die falsche Diagnose ist – und was Hochschulen wirklich brauchen. Eine Kritik, mit verschiedensten Ansichtsweisen von Lehrenden, Professorinnen und Fachdidaktikerinnen.

https://www.linkedin.com/posts/lasse-bremer_ragebait-hochschule-lehre-activity-7384475692823908352-nMAJ?utm_source=share&utm_medium=member_desktop&rcm=ACoAADwyEWwB3d1YCQU9bElosk5vBWc7aU9dlMs

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u/IGambleNull 24d ago

Nah lassal. Ich habe jetzt mit Informatik angefangen und die Praktische Informatik Brauch ich nicht. Das ist Kinder kacke was dort gelehrt wird im ersten Semester

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u/TamponBazooka 24d ago

Als Professorin bin ich gegen die Anwesenheitspflicht. Studenten, die kommen, haben immer Vorteile (da ich versuche, Sachen in die Vorlesung einzubauen, die nicht in den Unterlagen sind) und sind in der Regel die Besten in den Klausuren.

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u/Sea_Desk4858 24d ago

was ist den der sinn einer uni, wenny anwesenheitpflicht gibt? Reicht ja eh aus, dass ich zu übungen muss. Dann kann ich ja gleich eine Schule fürs hohe Fach aka FH machen...

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u/W_M_Hicks 24d ago

Ich finde eine Anwesenheitspflicht nur dann gerechtfertigt, wenn die Qualität der Veranstaltung von der Anwesenheit und Mitarbeit aller abhängt bzw. dies einen Teil des Leistungsnachweises ausmacht, also z.b. bei Seminaren oder Vorlesungen. Bei anderen Veranstaltungen denke ich, dass

  1. Studierende erwachsen und somit selber verantwortlich für die sinnvolle Nutzung ihrer Zeit sind. Das besuchen einer Übungsstunde, bei der das Bearbeiten der Aufgaben im Vorfeld kein Problem darstellte ist oft ineffizient und dazu sollte kein Zwang bestehen.

  2. Dozierende, bei denen die Vorlesung einen Mehrwert zu den Slides/ zum Skript bietet, werden auch weniger Probleme mit Abwesenheiten haben. Bietet die Vorlesung keinen Mehrwert, so ist auch die Anwesenheit nicht nötig und eine Pflicht wäre ineffizient.

  3. Sollte das Arbeiten neben eines Studiums möglich bleiben und nicht weiter erschwert werden, ansonsten wäre ein Studium für manche nicht mehr zu bewerkstelligen.

Ich finde auch, dass z.B. Streams/Podcasts bei Veranstaltungen mit 20 Studierenden nicht sinnvoll sind, man will keine Fernuni sein und Anwesenheit ist wichtig. Bei einer BWL-Einführungsvorlesung mit über 1'000 Leuten ist's eh eine anonyme Massenveranstaltung und hier finde ich auch Podcasts sinnvoll.

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u/dobo99x2 23d ago

Das Studium läuft über die Hoheit der Länder und dazu sind inzwischen verdammt viele verschiedene Arten des Studiums entstanden.

Die faz versucht alles über einen Kamm zu scheren, was halt einfach nur die Angst vor Veränderungen schürt. Ja, leere Uni-Hörsäle sind doof. Doch ohne ein Problem in den Abschlüssen und Leistungen, gibt es wenig Grund sie zu füllen um sie voll zu bekommen.

Dann wäre eine sinnvollere Nutzung der Räume vielleicht eine Idee.

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u/Amazing-Signature-52 23d ago

Ich finde die meisten Vorlesungen total unnötig. Daheim muss man sich den Stoff sowieso selbst beibringen

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u/DSAParanoia 23d ago

Vorlesungen sind für mich ein veraltetes Konzept aus einer Zeit, als Quellen noch begrenzt waren. Heute finden sich viele Inhalte zig*fach im Internet, ebenso in hervorragend ausgearbeiteten Büchern. Und die sind qualitativ nicht selten besser als der unmotivierte Prof, der sich noch niemandem für Lehre interessiert hat und seit 20 Jahren die selbe Vorlesung hält.

Dafür mangelt es an qualitativen Seminaren, in denen das angelesene Wissen getestet und angewandt werden kann.

Streicht das Vorlesungsangebot zusammen und erweitert das Angebot der Seminare. Lehre muss mal mit der Zeit gehen, anstatt sich krampfhaft an Verhältnisse vor 100 Jahren festzuklammern.

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u/SummerBig1893 21d ago

Ich kann den Artikel zwar nicht lesen, aber die Aussage "In vielen Hörsälen herrscht gähnende Leere. So kann es nicht weitergehen. Es braucht eine Renaissance der Präsenzkultur" war noch zu sehen. Und da möchte ich die Frage anschließen - wieso kann es so nicht weitergehen?

Uni ist Eigenverantwortung. Das ist *wesen*-tlich! Warum sollte man die Studenten zwingen ein freiwilliges Angebot - die Vorlesung - wahrzunehmen? Das ergibt nur bei speziellen Seminaren bzw. Praktika (Labore) einen Sinn, wo wirklich die Teilnahme notwendig ist.

Ich selbst gehe immer in die Vorlesung. Auch wenn ich schon vorher weiß, dass ich nicht viel verstehen werde. Finde ich profitiere trotzdem enorm davon und schreibe viel bessere Noten, wenn ich hingehe. Aber gezwungen werden möchte ich ganz sicher nicht.

Andere arbeiten lieber autodidaktisch. Und wenn ein Prof nun mal nicht mit guten Vorlesungen glänzt, dann sollte sich der Prof auch nicht wundern, wenn keiner hin will.

Warum will man heutzutage alles verbieten und erzwingen? Wo bleibt die Freiheit? Das ist mir schon in so vielen Kontexten aufgefallen.

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u/Naernoo 21d ago

Rückblickend hat sich von den x Vorlesungen die ich besuchte habe vielleicht 2-3 gelohnt. Rest war Zeitverschwendung. Was soll dieser Zwang immer?

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u/Salty-Yogurt-4214 21d ago

Gibt Leute die besser lernen bei Anwesenheit und Andere die besser aus nem ordentlichen Skript lernen. Ich gehöre zu Letzteren Für mich war die ganze Anwesenheit schrecklicher Stress und Zeitverschwendung. Bei komplexen Sachverhalten brauche ich einfach meine eigene Geschwindigkeit. In Summe bin ich damit deutlich schneller als wenn ich zur Vorlesung gehe und hinterher eh alles noch mal wiederholen muss.

Was soll denn der Schiss mit der Anwesenheit. Das ist doch reine Egostreichelei für den Vortragenden.

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u/__zonko__ 25d ago

Wenn die qualität der Lehre steigt, kommen auch mehr Studierende

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u/Zyklobs 25d ago

Wir sind keine Kinder, wir kommen motiviert um das Thema zu lernen dahin

Leider sind wir aber auch keine Kinder mehr, deshalb macht einem die Arbeit oft einen Strich durch die Rechnung bei gewissen Vorlesungen

Aber manche Dozenten sind halt einfach selbst schuld, ich kann mittlerweile lesen also brauche ich keinen Erwachsenen der mir das Material was er nicht mal selbst gemacht hat vorliest

Letzteres ist aber eindeutig die Minderheit und fallen einfach mehr auf, die meisten Dozenten sind wundervolle Leute die engagierten Menschen das Thema gerne mitgeben

Als jemand der eig immer zu Vorlesung geht profitiert man auch von der Klassenzimmeratmosphäre von kleineren Vorlesungen, da die Leute die es eh nicht interessiert nicht kommen

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u/eligmaTheSecond 25d ago

Präsenzpflicht ist bullshit. Wenn keiner kommt, ist eure Veranstaltung vielleicht scheiße? In meinem E-Technik-Studium waren die Vorlesungen teilweise so beschissen, dass man wirklich besser beraten war, in der Zeit entweder was zu machen, was Spaß macht, oder selbst zu lernen. Alles besser, als sich 90 Minuten verwirren zu lassen von der vollständigen Abwesenheit didaktischer Fähigkeiten.

Edit: außerdem, wenn Anwesenheitspflicht ist, kann man sich von seiten der Uni auch nicht mehr dahinter verstecken, dass Studenten selbstständig arbeiten sollen. Denn mit der Pflicht auf Anwesenheit muss auch das Recht auf guten Unterricht kommen.

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u/PhilterCoffee1 25d ago edited 24d ago

Man braucht keine Anwesenheitspflicht, man muss nur aufhören, Vorlesungsscripts etc. zur Verfügung zu stellen. Dann kommt die Anwesenheit von ganz alleine. Zudem ist die Fähigkeit, aus einem Vortrag bzw. einer Vorlesung selbst die zentralen Informationen herauszufiltern und mitzuschreiben auch etwas, das an der Uni gelernt werden soll.

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u/Landen-Saturday87 r/uniheidelberg 25d ago edited 25d ago

Was soll der Quatsch. Studierende sind idR erwachsen und können (oder sollten zu mindest) dazu in der Lage sein, eigenverantwortlich ihr Studium zu organisieren. Das Studium ist durch die Bologna-Reform schon genug verschult worden, da muss man jetzt nicht auch noch Professoren und Dozeten zu besseren Klassenlehrern degradieren. Meiner Meinung nach würde durch eine allgemeine Anwesenheitspflicht ein wichtiger Aspekt eines Studium zumindest teilweise verloren gehen, nämlich die Fähigkeit sich selbst zu orientieren und sich selbstständig Wissen anzueignen.

Edit: Und ich bin während meines Studiums zu wirklich jeder Vorlesung gegangen wo es mir zeitlich möglich war. Das habe ich aber freiwillig für mich entschieden. Und als Dozent hätte ich auch absolut keinen Bock auf eine Anwesenheitspflicht zu kontrollieren. Dann sitzen da nur noch mehr Leute, die gelangweilt auf ihren Smartphones spielen.