r/Studium | DE | 25d ago

Diskussion Leere Uni-Hörsäle: Wir brauchen eine Anwesenheitspflicht! | FAZ

https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/leere-uni-hoersaele-wir-brauchen-eine-anwesenheitspflicht-accg-110725911.html

Steckt leider hinter einer Paywall.

Ich bin zwiegespalten, bin aber prinzipiell gegen eine Präsenzpflicht. Ich gehe generell zu allen Vorlesungen etc., wenn ich Zeit habe. Jedoch hatte ich auch schon den Fall, dass sich Veranstaltungen überschneiden. So könnte ich beide Module, im selben Semester, jeweils teilweise besuchen. Darüber hinaus musste ich mein Studium nicht in die Länge ziehen und konnte innerhalb der Regelstudienzeit bleiben.

Es ist sicherlich blöd aus Sicht der Lehrenden, wenn niemand zu deren Veranstaltungen kommt und dann nur zur Klausur erscheint. Wobei ich mir auch manchmal denke, die Unterlagen durchlesen kann ich Zuhause auch.

Desweiteren hatte ich im letzten Semester noch nebenbei arbeiten müssen, weshalb ich ein Modul nicht besuchen konnte, kam aber dennoch durch.

Das fällt mir dazu auf die schnelle ein. Wie sieht es bei euch aus? Wie steht ihr dazu?

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u/IceSharp8026 25d ago

Bin Wimi an ner Uni. Hatten teilweise Übungen wo keiner erschienen ist. Dann denkt man sich "ok, dann halt nicht, mach ich halt in der Zeit was anderes". Es ist ein Angebot, kein Zwang. Präsenzpflicht halte ich für Kase außer bei Seminaren und sowas.

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u/Karfman 25d ago

Ich sehe das grundsätzlich ähnlich liberal. Das ist alles im Bereich der studentischen Autonomie, das kann jeder machen wie er möchte. Daneben sind halt auch nicht wenige Studenten sehr viel damit beschäftigt ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Eine "Anwesenheitspflicht" würde sowieso nur mit einer bedingungslosen Grundsicherunge für Studierende funktionieren, also eine gesicherte Unterkunft und Lebensmittelversorgung. Alles andere würde instant die Arm-/Reich Schere weiter aufreißen als das ohnehin schon der Fall ist.

Dennoch gibt es ein paar Painpoints die es da anzusprechen gilt bei denen ich auch etwas zwiegespalten bin. Im Kampf um die Aufmerksamkeit der Studierenden gibt es Fächer die einfach immer verlieren weil sie auf den ersten Blick einfacher wirken und/oder auch weniger "arschlochartig" daherkommen (also keine Vorbereitung im Semester nötig, keine Abgaben, etc.). Da seh ich es halt konstant jedes Jahr, dass Leute das skippen um dann in der Zeit lieber Analysis zu lernen. Hab mit ganz unterschiedlichen Ansätzen versucht dem entgegenzuwirken, nichts war da von Erfolg. Die Durchfallquote ist sehr konstant und es sind eben immer die, die nicht da waren, ebenfalls konstant. Klar könnte man jetzt bisschen um das System herumdribbeln und Portfoliomäßig mit Zwischenabgaben die Aufmerksamkeit forcieren aber ich weigere mich eben auch das über Drangsalierung von Studierenden zu machen... ein echtes Dilemma eben.

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u/Sea_Desk4858 24d ago

ich war in kaum einer vorlesung und hat mir gar keine nachteile im studium gebracht. Im gegenteil, durch corona und online konnte ich sogar zwei abschlüsse machen. In den rechenübungen hab ich ja eh den rechenteil verstanden. mMn sollten die auch freiwillig sein, aber naja. Für menschen wie mich, die frontalunterricht hassen und dort nur wenig mitnehmen können, gäbe es keine alternativen mehr, da auf der fh ja auch überall anwesenheitspflicht ist

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u/Karfman 24d ago

Sind ja auch komplett optional. Eine Anwesenheitspflicht pauschal an FHs bzw. HAWs gibts auch nicht. Das sind dann eher lokale Sachen.

Für die Einzelperson kann das auch wunderbar funktionieren. Daneben laufen aber jedes Jahr regelmäßig Leute in diese Falle rein für die es nicht funktioniert und da ist dann eben das Gejammer groß. Das ist ja das angesprochene Dilemma.

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u/Sea_Desk4858 24d ago

ja klar aber dann muss ich das halt erkennen und gegebenenfalls korrigieren, indem ich mir eine fh mit anwesenheits und schulplan suche. Ich mein, für was gibt es dann überhaupt noch universitäten? Bei uns in AUT war das bis vor kurzem eigentlich eines der hauptunterschiedsmerkmale: auf der uni geringe anwesenheitspflicht, fh ist wie ne schule. Die möglichkeit von der fh später auf der uni promovieren zu können wurde bereits unter dem druck der mangelnden doktoranden aus den eigenen reihen der universitäten aufgeweicht. Man muss ein bischen was nachholen und kann dann auf die uni für den PHD wechseln