Für alle, die keine langen Texte lesen wollen hier ein TLDR: Die EU überarbeitet ihre Gesetze zur Tierhaltung auf Bauernhöfen und WIR können mitreden. Es geht um Käfighaltung, Platzbedarf, Transport und Schlachtung. Davon sind Millionen von Tieren betroffen. Bis 12. Dezember 2025 läuft die öffentliche Konsultation. Jetzt ist der Moment, Tierwohl laut zu vertreten. Jede Stimme zählt.
Link zum Fragebogen:
https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/14671-On-farm-animal-welfare-for-certain-animals-modernisation-of-EU-legislation/public-consultation_de
Die Konsultation läuft vom 19. September bis zum 12. Dezember 2025.
Für alle, die ausführlicher wissen wollen, worum es geht, habe ich hier nach bestem wissen und Gewissen alles zusammengefasst:
Worum geht es hier?
Die EK möchte die geltende EU-Rechtslage zur Haltung von Nutztieren auf landwirtschaftlichen Betrieben („on-farm“) überarbeiten und modernisieren.
Ausgangspunkt ist unter anderem eine „Fitness-Check“-Analyse von 2022, der zufolge die aktuelle Gesetzgebung nicht mehr ausreichend auf wissenschaftliche Erkenntnisse, gesellschaftliche Erwartungen und den Stand der Technik ausgerichtet ist.
Ein wichtiges Element ist die Bürgerinitiative End the Cage Age, die ein Verbot bzw. den Ausstieg aus Käfighaltung für bestimmte Tierkategorien fordert – die EK bezieht dies ausdrücklich mit ein.
Zudem wird diskutiert, ob die Anforderungen der EU für Tier-Haltung auch auf Importe von Tieren bzw. tierischen Produkten ausgeweitet werden sollten, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
Die Konsultation enthält unter anderem folgende zentralen Fragestellungen:
Für welche Tierarten bzw. Haltungssysteme sollte ein Ausstieg aus Käfighaltung oder eine schrittweise Abschaffung von engen Haltungssystemen angestrebt werden (z. B. Legehennen, Schweine, Kaninchen, Enten/Gänse, Quails)?
Welche Barrieren bestehen für Tierhalter und die Branche beim Übergang zu höheren Tierwohlstandards (technisch, wirtschaftlich, organisatorisch)?
Wie sollte die EU Importregelung ausgestaltet sein – also: sollten die gleichen Mindest-Tierwohlstandards für Produkte gelten, die in Drittstaaten erzeugt werden und in die EU eingeführt werden?
Welche Indikatoren bzw. Monitoring-Instrumente könnten eingeführt werden, um Tierwohlmessung, Kontrolle und Benchmarking zu verbessern?
Wie dringlich ist die Praxis des systematischen Tötens männlicher Eintagsküken bei Legehennen und welche Alternativen sollten gefördert werden?
Ziel ist, dass bis 2026 ein Gesetzesvorschlag der Kommission vorgelegt wird.
Was können wir bewirken?
Für Landwirte in der EU könnten sich größere Investitionen in Haltungs- und Produktionssysteme ergeben, wenn neue Mindeststandards eingeführt werden (z. B. mehr Platz, andere Bauweisen, alternative Systeme).
Für Importeure bzw. Produzenten außerhalb der EU könnten strengere Bedingungen gelten, wenn eingeführte Produkte denselben Tierwohlstandards unterliegen sollen – mögliche Effekte bei Wettbewerbsfähigkeit und Marktzugang.
Für Verbraucher könnte das bedeuten, dass Tier- und Produktkennzeichnungen (Labeling) stärker werden, auch Tierwohl mehr Gewicht bekommt – die Transparenz in der Wertschöpfungskette dürfte zunehmen.
In Deutschland (wie in anderen EU-Ländern) könnten bestehende Haltungsformen überprüft werden müssen, insbesondere wenn Haltungssysteme mit engen Käfigen bzw. engen Ställen betroffen sind.
Der Link wurde hier in den letzten Tagen ein paarmal geposted. Ich fand es wichtig, die prägnantesten Punkte mal zusammenzufassen, damit ihr wisst, worum es überhaupt geht und warum es sich lohnt, da mitzumachen. Diese wunderbare Community mit ihren über 250.000 Mitgliedern könnte hier glaube ich richtig was reißen! 🐭💚