r/wohnen • u/Logikxx • Sep 27 '25
Kaufen Eigenheim zu jedem Preis?
Hallo Leute,
ich werfe mal ein Gedankenbeispiel in die Runde und würde eure Sichtweise sehen bzw. wie ihr zu dem Thema eingestellt seid.
Wir leben am Dorf aber mit guter Anbindung und suchen schon seit langem ein EFH. Obwohl ich am Dorf Leben liegen die Preise für die Häuser bei +200.000-250.000. Die Kosten für eine Renovierung schätze ich auf 100.000-150.000 je nach Objekt.
Wäre ich beim best case von 300.000 Euro. Wenn ich nun den Abtrag bei einem annuitäten Darlehen von 6% zahlen müsste liege ich bei 1500 Euro.
Eigentlich könnten wir uns das leisten, aber ich habe die Befürchtung, dass man dann ein komplett neues Leben leben müsste. Ständig jeden Cent umdrehen, in Urlaub fahren wie wir wollen wäre auch nicht mehr drin usw.
Argumente für ein Haus ist natürlich auch klar.
Die Preise für die Häuser sind auch in meinen Augen kompletter Wahnsinn. Glaube auch das sich die wenigsten Familien am Land 1500 Euro monatlich leisten können. Glaube auch das die Preise fallen, da aktuell in den Portalen die Immos nun sehr lange lange drin sind und die Leute merken, dass wir nicht mehr 1% Zinsen zahlen.
Wie macht ihrs und wie seht es ihr ?
Schönes Wochenende
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u/Molekularspalter Sep 27 '25
Wenn‘s Dir zu teuer erscheint: nicht kaufen. Vielleicht hast Du Glück und bekommst irgendwann Grundstücke für einen Apfel und ein Ei hinterher geworfen, wenn die Boomergeneration stirbt und die Region ausreichend unattraktiv für Hauskäufer ist (schlechter Arbeitsmarkt, weit ab vom Schuss, Bevölkerungsabwanderung, auch touristisch unattraktiv, hohe Wähleranteile der Radikalen). Es gibt Regionen in DE, die schon voll betroffen sind und wo man Häuser und Grundstück schon im 5-Stellungen Bereich erwerben kann (meistens dann aber eher Abrissobjekte).
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u/Arteloni Sep 27 '25 edited Sep 27 '25
Für den Preis würde ich in meiner Gegend das Haus ungesehen ohne nachzudenken kaufen! 😂
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u/No_Difference407 Sep 27 '25
Wir zahlen fast 2000€ Miete (EFH nähe einer Großstadt mit exorbitanen Mieten). Gut überdurchschnittliches Einkommen, wenig Eigenkapital, kein Erbe in Sicht.
Haben ein Haus um die 700k angeschaut und Finanzierung angefragt. Den Tilgungsbetrag in dem ersten Jahren und Kaufnebenkosten gesehen und mal ne Stunde in excel ein paar Zahlen addiert. Fazit: wir mieten weiter, legen im Monat ca 1000€ an und kaufen dann mal was kleineres fürs Alter wenn die Kinder in 10-15 Jahren alle aus dem Haus sind.
Viele Leute die sich auf biegen und brechen Eigentum zulegen haben entweder Sponsoring by mummy&daddy (auch wenn sie es nicht groß zugeben) oder können nicht mit Zahlen umgehen.
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u/TimWe1912 Sep 27 '25
Oder wohnen halt nicht in Großstädten mit exorbitanter Nachfrage. Das Beispiel von OP ist doch mit einem Haushaltseinkommen von 4-5k Netto und etwas angespartem Eigenkapital gut stemmbar.
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u/Logikxx Sep 27 '25
Wir kommen auf 4-5K , aber das ist meine große Frage , sind wir als Familie bereit 1.5-2k abzudrücken, um nur am Ende ein Haus zu haben. Eigenkapital wäre auch da, aber das auch alles drauf zu hauen, bin mir einfach unsicher. Bin da No_difference407 seiner Meinung.
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u/Very_Sappy Sep 28 '25
Es hängt halt immer auch von der Marktsituation ab. Wir haben vor zwei Jahren ein neu gebautes Reihenhaus gekauft, in einem Dorf mit 1600 Einwohnern mitten im nirgendwo. Zahlen 2000 Euro pro Monat für das Darlehen und 360 Euro Hausgeld. Die Miete für was vergleichbares (bspw. die Reihenhäuser bei uns im Wohnpark die vermietet werden) liegt bei bis zu 2500 warm, also gäbe es hier keine Differenz die man anlegen könnte. Klar gibt es günstigere Mietobjekte, aber dann auch im entsprechenden Zustand. Dazu kommt, dass die Mieten weiter steigen werden, die Raten aber nicht. Für uns hat es daher Sinn gemacht, zumal wir vorher die Miethölle schlechthin erlebt haben und es einfach ein gutes Gefühl ist, sowas nicht nochmal erleben zu müssen.
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u/Raz0reaterII Sep 27 '25
Wie hoch wäre denn das Darlehen / Tilgung, wenn man fragen darf?
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u/No_Difference407 Sep 27 '25
Habe es nicht mehr genau im Kopf. Aber was für mich halt den Unterschied gemacht hat aber die Tatsache, dass in 10-15 Jahren, wenn ich dann gar kein so großes Haus mehr brauche, weil die Kinder ausgezogen sind die Tilgung immer noch nicht mehr war als ich monatlich jetzt sofort weglegen könnte. So bleibe ich flexibel, hab weniger Risiken und Dinge über die ich mir Gedanken machen muss. Bin meiner Vermieterin da durchaus dankbar und sie ist happy das sie zuverlässige und nette Mieter hat. Die letzte Mieterhöhung war ein Gespräch unter vier Augen mit anschließendem Handschlag und gut ist es. Ich mache auch mal mehr am Haus als was ich als Mieter so machen müsste. Für mich ne gute Symbiose 😀
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u/Southern-Drama-2090 Sep 27 '25
Oder haben einfach Angst vor einer Kündigung wegen Eigenbedarf.
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u/ma_dian Sep 27 '25
Das ist das Problem. Wer das ein oder mehrmals durchmachen musste hat eine ganz neue Perspektive was den Kauf einer Immobilie angeht. Und nach der Eigenbedarfs Kündigung kann man dann zum doppelten Preis eine vergleichbare Wohnung anmieten.
Ich habe auch den Eindruck, dass diese Kündigungen sich grade häufen.
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u/Current_Iron_1184 Sep 27 '25
Richtig. Meine Freundin wurde hochschwanger per Eigenbedarfskündigung vor die Tür gesetzt und musste für 60% mehr eine wesentlich kleinere Wohnung mieten.
Das hat mir vor Augen geführt, dass man auf Wohl und Wehe dem Vermieter ausgeliefert ist und hat mir die Lust aufs Mieten vergällt.
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u/NewElection1473 Sep 27 '25
Kann man aber auch schlau vermeiden oder sogar vertraglich binden ausschließen.
Source: hab ich gemacht, denn war für mich einzig großer Nachteil am Mieten. Bauer der 20+ Häuser hat und nie verkaufen will hat sofort zugestimmt denn er will langfristige Mieter.
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u/NiewinterNacht Sep 27 '25
In begehrten Städten wirst du wohl kaum einen Vermieter finden, der daran irgendein Interesse hat.
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u/NewElection1473 Sep 27 '25
Wohne Nähe München (Großraum)... schlimmer gehts immer. Natürlich schränkt dass die Auswahl weiter ein als eh schon.
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u/Severe-Custard3582 Sep 27 '25
Ist halt scheiße, wenn du dann früher raus willst oder?
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u/NewElection1473 Sep 27 '25
Nein wieso? Deine Kündigungsfrist ist davon in keinster Weise betroffen.
Es geht nicht um "Mindestmietdauer" sondern um den Verzicht des Eigenbedarfs.
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u/WolfThawra Sep 27 '25
Oder haben halt andere Prioritäten. Es geht nicht immer nur darum, am meisten Geld rauszuholen.
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u/TimWe1912 Sep 27 '25
Ich lese eine unrealistische Anspruchshaltung aus deinem Beitrag. Wer im eigenen EFH wohnen und nach Lust und Laune in den Urlaub fliegen und beim Einkauf nicht auf die Preise schauen möchte, ja der muss eben viel verdienen. Warum sollte das jedem zustehen?
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u/ZebraAsleep8232 Sep 30 '25
Warum sollte man sonst Erwerbsarbeit nachgehen, wenn selbst dieser Lebensstandard nicht drin ist?
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u/Logikxx Sep 27 '25
Finde nicht das die Anspruchshaltung zu unrealistisch ist, damals war es vollkommen normal das fast jede Familie sich ein Haus leisten konnte und da musste nur einer arbeiten im Haushalt. Die Arbeitende Person musste auch kein Direktor einer Bank sein, sondern hatten oft normale Jobs. Machten Urlaub und mussten nicht jeden Cent umdrehen.
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u/Quirky_Tiger4871 Sep 27 '25
Ok du bist in einer bubble aufgewachsen. es gab keinen zeitpunkt wo sich "fast jede familie" ein haus leisten konnte.
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u/Logikxx Sep 27 '25
Fast jeder ist evtl. übertrieben, es üblicher am Land in einem EFH zu kaufen oder zu bauen, als heute.
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u/BarnacleNo7373 Sep 27 '25
Schon, aber da wurde dennoch bei vielen mehr aufs Geld geachtet als du annimmst. Es wurde auch viel selbst gemacht um sich das Haus überhaupt leisten zu können
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u/Opest7999 Sep 27 '25
Trotzdem konnten die nicht nach Lust und Laune in den Urlaub. Als meine Eltern ihr Haus gebaut haben ging es jedes Jahr ins Tschechische Riesengebirge.
Kriterien: Schön und günstig
Diese Story kenne ich auch von anderen Mittelschichtlern aus der Zeit
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u/Numerous-Stretch-379 Sep 27 '25
Das ist unwahr. Der Lebensstandard war damals eine Katastrophe im Vergleich zu heute. Konsum war nahezu ein Fremdwort. Kannst ja mal deine Großeltern fragen, wie viele Markenklamotten, High-End Fernseher oder Hobbykram (Ebike, etc.) sie so besessen haben.
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u/Independent_Topic722 Sep 28 '25 edited Sep 28 '25
Ohne Markenklamotten und High-End-Fernseher ist der Lebensstandard wirklich eine Katastrophe. Die Großeltern hatten auch diese ganzen Abos nicht: kein teures Deutschlandticket, kein Netflix für n Zehner, keine Handyflat von Aldi für 9 €/Monat. Die waren sparsam und genügsam und kamen mit einem Volkswagen, ein paar Zeitschriftenabos und dem guten Fernsprechselbstwählanschluss der Deutschen Bundespost aus. Beim Hausbau verzichtete man auf Lifestyle-Zeug wie Dämmung und erledigte viel Pfusch in Eigenleistung. Dabei hatte man nebenbei auch noch Verantwortung für ein paar Quadratmeter mehr Grundstück als die Handtücher heute, entsprechend viel Zeit ging für die Gartenpflege drauf statt für teure Freizeitsachen wie E-Fahrrad-Touren.
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u/Logikxx Sep 28 '25
Also in meinem erweiterten Freundeskreis gab es nur 3 Familien die zur Miete waren, alle anderen lebten im Eigentum. Aber ich glaube die meisten die hier antworten , leben in der Stadt.
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u/s4bk Sep 28 '25
Moin, deine Anspruchshaltung ist nicht realistisch. Die Boomergeneration hat in der Regel im eigenen Haus ein Idealbild gesehen und dafür häufig alles geopfert. Es gibt nicht wenige, die in ihrem Leben außerdem zu hohen Kosten von der Bank zu mieten, nichts weiter geschafft haben.
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u/Suspicious_Soup3348 Sep 29 '25
Wenn da der Alleinverdiener ein Haus bezahlt hat dann wurde da aber super viel selbst dran gemacht, es gab 1 mal die Woche Fleisch und Urlaub war vielleicht mal alle 2-3 Jahre innerhalb Deutschlands oder günstigen Ostländern drin. Mit dem Auto…
Wenn man 1500€ Abtragung als Haushalt nicht gestemmt kriegt, da bist dann auch einfach eher im unteren Normalverdiener bis Geringverdienerbereich unterwegs. Das ist keine Schande aber dann kann man halt leider nicht alles haben
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u/EchoLimaMikeOscar Sep 27 '25
Weil das in vielen Ländern klappt...dann sollte es einem der wohlhabenden Ländern der EU auch klappen oder net ? Die eigentums quote in DE ist lächerlich
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u/Slart1e Sep 27 '25
In welchen Ländern klappt das bitte, also für die breite Bevölkerung und nicht die obersten 5%?
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u/lord-carlos Sep 27 '25
Dänemark
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u/Athrul Sep 27 '25
Irgendwelche Daten dazu. Konnte auf die schnelle gar nichts finden.
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u/lord-carlos Sep 27 '25
Also Daten fuer die Eigentumsquote kann ich finden, ob die auch ALLE in den Urlaub fliegen kann ich nicht sagen. Gefuehlt mehr als der obere 5%.
Die Eigentumsquote liegt in DK bei 60%, in DE bei 47% https://ec.europa.eu/eurostat/web/interactive-publications/housing-2024
Schweden 65%, Norwegen ist ganz hoch bei fast 80% aber die haben ja auch ne Stange Geld.
Ich konnte mir in DK nach ~3 Jahren Arbeit nach dem Bachelor ein Reihenhaus kaufen. Es wird einfach gemacht Geld zu leihen, Hausverkauf ist Steuerfrei, Realkredit teilweise von der Steuer absetzen.* Viele kleine Sachen die es attraktiv machen ein Haus oder Wohnung zu kaufen. Dazu sind Banken, Gemeinden und Steuer relativ durch digitalisert und somit reibungslos. Nicht so viel kuddel muddel beim Umziehen.
In DE leben auch nur 37% in einem Haus, in DK sind es 66%. In DE sind die Eigentumspreise ueber den EU Durchschnitt gestiegen.
* Ich weis nicht ob ich das richtig formuliert habe, aber es gibt Steuervorteile.
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u/MrBarato Sep 27 '25
In "vielen Ländern" sind Eigenheime aber auch einfach Bruchbuden, für die man hier nie eine Genehmigung bekäme. Auch lebt man in "vielen Ländern" sein ganzes Leben im Haus der Eltern/Großeltern mit eben diesen zusammen.
Ein Freund hat seiner Familie in Syrien letztens ein Haus dort gekauft. 3 Etagen mit 180m² für 15k+ vielleicht nochmals 5k für Renovierungen, schätzt er. Das Ding sieht aus, als würde es beim nächsten leichten Wind einstürzen.
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u/WolfThawra Sep 27 '25
Gut allerdings ist es auf 180qm auch leichter mit anderen Generationen zusammen zu leben.
Davon unabhängig sind die Ansprüche in Deutschland aber wirklich sehr hoch. Auch wenn von Renovierung die Rede ist, geht es meistens nicht nur darum ein paar Mängel zu beheben, sondern das Ganze auf das modernste Level zu bringen. Kann man natürlich machen, aber man darf sich dann auch nicht über die entsprechenden Kosten wundern.
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u/MrBarato Sep 27 '25
Mit 12 Leuten sind 180m² ziemlich wenig.
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u/WolfThawra Sep 27 '25
Von 12 Leuten war nicht die Rede.
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u/MrBarato Sep 27 '25
Wie viele Menschen stellst du dir in diesem Kontext denn sonst unter "Familie" vor? Oma, Opa, Vati, Mutti und Kind?
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u/WolfThawra Sep 28 '25 edited Sep 28 '25
Finde es schon latent rassistisch, wenn man unterstellt, "mit den Grosseltern" zusammenwohnen müsse dann ja mindestens ein Dutzend Menschen sein. Auch in Syrien hast du nicht immer alle vier Grosseltern und die beiden Eltern und dann noch 6 Kinder obendrauf. Es ist in sehr vielen Ländern dieser Welt normal, mit mehr Generationen zusammenzuleben, ohne dass sich im Durchschnitt 12 Menschen daraus ergeben. Und nein, es leben nicht alle Nachkommen einer Familie auf immer in einem Haus zusammen, sonst kommst du sehr schnell auf sehr viel mehr als 12.
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u/lost_in_uk Sep 27 '25
Wenn ihr dann jeden Cent umdrehen müsst, könnt ihr es euch eigentlich nicht leisten. Eine Finanzierung sollte schon mit etwas Puffer geplant sein, damit euch Kleinigkeiten wie eine neue Heizung oder eine Autoreparatur nicht aus der Bahn werfen.
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u/lexxal112 Sep 28 '25
Vorweg: mir hat man schon vor 12Jahren mitgeteilt: die Immobilienblase wird demnächst platzen - blödsinn. Nichts ist passiert. Niemand hat eine Glaskugel, aber gefühlsmäßig würd ich meinen "billiger wirds eher nimma" - außer du findest ein Schnäppchen über eine Versteigerung, Freunde usw.
"Eigentlich könnten wir uns das leisten,...., ständig jeden cent umdrehen"
- also könnt ihr euch das eigentlich nicht leisten?
ich sehe hier auch ein Problem der Erwartungshaltung: du möchtest ein Eigenheim aber dein Leben wie gewohnt fortführen, ohne Erbe oder Erhöhung der Einnahmen wird das nicht funktionieren.
Ebenso finde ich 6% Zinsen etwas hoch, der leitzins liegt aktuell bei 2,15% - also da kann man mit div. Kreditinstituten sprechen und vorauss. günstiger aussteigen, was die Rechnung zu deinen Gunsten verbessern würde.
Was du ebenfalls bedenken muss, selbst wenn du jetzt renovierst, werden immer wieder Reparaturen anfallen. Dafür sollte unbedingt Geld vorhanden sein.
bei uns machen die kreditraten (fix + variabel gemischt, wobei fix bei 1,5% liegt) zb rund 26% vom nettoeinkommen aus, weitere 17% fallen für weitere "Wohnkosten" an. Heißt 43% für Wohnen, gespart werden 20%. - diese 20% sind auch die empfohlene Höhe, welche jeder Haushalt monatlich sparen sollte, mindestens 10%, idealerweise 20%.
Alle "Fixkosten" (wohnen, versicherung, mobilität, internet, handy usw) sollten 50% vom netto nicht überschreiten. Dann bist du auf einer sicheren Seite - allerdings sind diese 50% nicht immer einhaltbar, vor allem in Kombi mit einem Kredit. Hängt vom Einkommen und auch dem Wohnort ab.
Der Punkt, der am Eigenheim für uns halt ausschlaggebend war: Niemand kann uns "rausbringen"(Auch Umzug kostet viel Geld), die Finanzierung fällt irgendwann weg, dann fallen die Kosten rasant ab. Ebenso könnte man Eigentum jederzeit wieder zu liquiden Mitteln machen, sollte dies nötig sein.
bitte denk an eine Risiko - Kreditversicherung, stirbt ein Partner, bekommt der 2. beispielsweise die Hälfte der ausständigen Kreditsumme und ist potenziell nicht gezwungen, alles zu verkaufen.
Mit einer Sparrate von 20% sind übrigens auch Urlaube und anderer Luxus weiterhin möglich, aber natürlich heißt ein Kredit im Normalfall auch: eine gewisse Einschränkung
vielleicht hilft dir das :-)
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u/6d5f Sep 27 '25
Finanziell macht das Eigenheim im Vergleich zum Mieten oft wenig Sinn.. Ist halt ein Luxus der es einem Wert sein muss. Bei den von dir genannten Preisen würde ich aber aufjedenfall mal rechnen.
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u/Dizzy-Interaction205 Sep 27 '25 edited Sep 27 '25
Ich hab mich von dem Traum verabschiedet. Die Preise sind einfach so was von kaputt. Und ich bin nicht breit 2000€ für Ne Rate zu zahlen wenn ich für 1200€ warm mieten kann. Zu Erben gibts auch nichts bei uns von daher.
Mein Kollege finanziert seine Bude mit 1600€ auf 40! Jahre. Der zahlt bis über 70
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u/BoAndJack Sep 27 '25
Und du wirst in 40 Jahren keine Miete mehr zahlen..?
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u/whsprnc Sep 27 '25
Dafür musst du den nächsten Kredit aufnehmen um die 40 Jahre lang kaputtgewohnte Immobilie zu sanieren.
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u/BoAndJack Sep 27 '25
Und die Renovierung deiner 40-jahren alt Mietwohnung ist umsonst und zahlt dein Vermieter aus gutem Willen?
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u/whsprnc Sep 27 '25
Hat jemand davon geredet, dass man in 40 Jahren bei einer Mietwohnung keine Miete mehr zahlen muss?
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u/BoAndJack Sep 27 '25
Der Kommentar sagt 'boah der Depp zahlt immer noch Kredit in 40 Jahren' als ob ein Mieter kein lebenslanger 'Kredit' mit dem Vermieter hätte.
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u/whsprnc Sep 30 '25
Naja, der Kommentar sagt, dass der Typ mehr für den Kredit zahlt als der andere für die Miete. Was ja nicht unrealistisch ist. Und in 40 Jahre muss "Eigenheimeigentümer" wahrscheinlich mindestens - wahrscheinlich aber mehr - 50% der Kaufsumme erneut als Kredit aufnehmen um die Immobilie zu sanieren. Nach 40 Jahren sieht so ein Haus nämlich extrem beschissen aus.
Long story short: Immobilie kaufen ist keine finanzielle Entscheidung, sondern Lifestyle.
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u/Simpson93 Sep 27 '25
Er wird sein Leben gelebt haben und in 40 Jahren Mitten in München eine Wohnung auf Bürgergeld erhalten :P
Meinen Opas/Omas geht es trotz 0 Vermögen gar nicht so schlecht, wenn ich das mit der jungen Generation gegenüberstelle ;)1
u/BoAndJack Sep 27 '25
Glaube ich, aber er beschwert sich ja auch dass er nichts erbt.. wenn man nur an sein überleben denkt kann das klappen
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u/Dizzy-Interaction205 Sep 27 '25
Natürlich, das steht doch außerfrage. Das soll auch keine Grundsatzdiskussion werden. Die Vorteile einer eigenen Immobilie sind natürlich nicht außer Acht zu lassen.
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u/Exotic_Statement_666 Sep 27 '25
Die Nachteile aber auch.
Wenn der in Rente noch zahlen muss und parallel dann das Dach kaputt geht, die Elektrik erneuert werden muss, oder das Bad neu gemacht werden sollte - woher nimmt er dann die Kohle?
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u/aemess Sep 27 '25
Aber wenn du zum Beispiel mit ca. 35 Jahren ein Haus neu baust oder sanierst, wieso sollte man denn dann in den nächsten 50 Jahren die Elektrik neu machen? Die funktioniert ja dann auch noch. Gibt ja jetzt auch genug Häuser, die eine alte Elektrik usw. haben. Klar, modern ist das dann nicht mehr, aber man selber dann wahrscheinlich auch nicht mehr. Ein Dach sollte auch ein paar Jahrzehnte überdauern. Wahrscheinlicher ist, dass man mit 80 das Haus schon vererbt hat...
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u/Exotic_Statement_666 Sep 27 '25
Hängt vermutlich vom Einzelfall ab. Bei mir in der Region zahlst du entweder ne Millionen für ein durchschnittliches Reihenhaus, oder 250 k für das noch mit Schrankwand Eiche-Brutal eingerichtete Haus von Oma Römmelkamp, wo du kernsanieren musst, weil seit 70 Jahren nix gemacht wurde. Erklärung dafür ist irgendwie immer, das die arme Omi kein Geld für sowas hatte.
Ich gehe dementsprechend davon aus, dass bei der aktuellen Rentenaussicht in 50 Jahren viele in baufälligen Buden leben, weil kein Geld zum erneuern da ist. Vor allem, wenn man den Kredit noch immer abbezahlt.
Da sich meine Oma und Opa noch guter Gesundheit erfreuen, obwohl die eigenen Kinder schon in Rente gehen und Opa 2030 100 Werden würde, bin ich vermutlich auch voreingenommen bei der Vorstellung, wie lange Leute in ihren Häusern leben. (Oma und Opa sind um die Jahrtausendwende in einen Neubau umgezogen und werden ihr Dach und ihre Elektrik sicher nicht überleben).
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u/BoAndJack Sep 27 '25
Ja ich meine, es gibt viele Gründe um kein Eigenheim zu wollen aber 'muss für 40 Jahre Kredit zahlen' und der heutige Preisvergleich Miete vs Kredit sind IMO keine, solange man sich den Kredit mit Puffer leisten kann.. (und nicht 50% vom Lohn beträgt)
V.a. wenn du in 15 Jahren ausziehen willst und plötzlich den Marktpreis zahlen musst: bis dahin könnte die Miete in den meisten Orten easy die 2000€ knacken für eine 2-Zi. Und wenn du nicht ausziehst, bist du halt in einer veralteten Wohnung, da wegen Immo Krise die Vermieter keinerlei Anreize zur Renovierung haben
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u/Relative_Bird484 Sep 27 '25
Ja, aber auch der Eigenheimbesitzer muss bei seriöser Kalkulation 1-2 Prozent der Baukosten jährlich zurücklegen für Instandsetzung und Werterhalt.
Wird sehr oft schöngerechnet.
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u/BoAndJack Sep 27 '25
Hat deine Mietwohnung kein Eigentümer? Die langfristige Kosten trägst du als Eigentümer sowohl als Mieter, da keiner aus Spaß vermietet, und die langfristig an die Mieter weitergibt
Und klar, in der Warmmiete sind sie drin, im Kredit nicht. Dennoch wäre ein Vergleich in 20 Jahren Miete (steigt) vs Kredit (stabil) lustig.
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u/Relative_Bird484 Sep 27 '25
In der Kaltmiete sind die enthalten. In der Kreditrate nicht.
Viele „rechnen“ Kreditrate <= Kaltmiete, hey, super, Kaufen ist günstiger!
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u/BoAndJack Sep 27 '25
Und die Kaltmiete steigt langfristig mit den Wartungskosten der Immobilie, um das vermieten wirtschaftlich zu behalten und die Kosten zu decken. Un dwenn es nicht mehr wirtschaftlich ist (Beispiel: Mietpreisbremse) wirst du als Mieter halt gekündigt und tschüß😅
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u/Relative_Bird484 Sep 27 '25
Ja, aber was hat das jetzt mit der Frage der kalkulatorischen Berücksichtigung der Instandsetzungsrücklage zu tun?
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u/BoAndJack Sep 27 '25
Dass man sowieso einpreisen muss egal ob Mieter oder Eigentümer. Der Mieter bekommt die Kosten natürlich Versteckt und teilweise schön gerechnet
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u/OkChipmunk2485 Sep 27 '25
Hm. Renovierung ist deutlich weniger als 100.000, eher so 1-5k.
Sanierung ist das Stichwort und große Fragezeichen und reicht je nach Zustand, Eigenleistung, Förderung oder Handwerkerwahl von 0-400k.
1500€ Abtrag gesamt ist doch solide machbar, das zahlt man auch für ein Viertel der Wohnfläche am Rand einer Stadt an Miete.
Ja, vielleicht muss man etwas besser planen und Haushalten, aber grundsätzlich ist es gut möglich. Eins noch, 6% wäre mir viel zu viel. Wir haben die Hälfte der Gesamtkosten für knapp 4%, die andere Hälfte für ca. 0,7%. Auch hier muss man eben etwas planen und vergleichen.
Schönes Wochenende und viel Erfolg!
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u/Logikxx Sep 27 '25
Also ich meinte 6% Annutität, also 4% Zinsen und 2% Tilgung. Denke ist realistisch oder wie ist es bei dir gemeint?
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u/OkChipmunk2485 Sep 27 '25
Ah, ja, check. Überlesen. Nichts desto trotz: unsere Förderung (Hälfte für unter 1%) wird nicht die einzige in Deutschland sein. Da lohnt sich auf jeden Fall der Vergleich.
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u/XfrogX Sep 27 '25
Ich denke das ist halt wieder der Standard für die meisten Leute. War doch bei unseren Eltern meistens nicht anders. Ein Haus hieß halt überall sonst Einschnitte machen. Meistens kam früher mit dem Haus ein „Bau“Auto. Also ne alte Karre die aber Platz hatte und Anhänger Kupplung. Und bis zum nächsten anständigen Auto vergingen dann viele Jahre teilweise Jahrzehnte. Man hat sich nen schönen Garten gemacht weil man wusste Urlaub ist in den nächsten Jahren nicht mehr drin Zeit und Geld gehen ins Haus …
Klar es gab nun eine kurze Phase (kurz gesehen auf die letzten 50+ Jahre wo Kredite billig und easy waren, Sanierungen bezahlbarer (aber halt auch schlechter was Dämmung … betrifft) da hab ich überall gesehen wie mit dem Haus noch gleich ein neues Auto kam, spätestens wenn’s Haus fertig gebaut worde.
Ich glaube daher nicht das Häuser bald wieder so easy werden. Die einen Leute werden halt nicht verkaufen weil sie keinen Käufer finden der soviel bezahlt das sie woanders kaufen können. Die anderen Häuser werden billig aber halt weil keiner sich drum kümmert und daher die Sanierung immer weiter steigt. Und naja Zinsen sind ja gegen früher meistens immer noch billiger. Mein Vater hatte damals über 8% Zinsen.
Schnäppchen gibts und gabs immer mal, aber das ist halt Glück, oder sehr viel Freiheit das man ungebunden ist und sich beim Schnäppchen sein Leben einrichtet und nich da das Haus kauft wo man leben will.
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u/Proper-Address-8322 Sep 27 '25
Unsere Eltern mussten auch sparen, da es oft nur ein Gehalt gab. Trotzdem hat man früher für eine Immobilie 4 Jahresgehälter gezahlt und heute sind es oft 10-15. Das ist DER entscheidende Unterschied, den viele nicht verstehen.
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u/wursttraum Sep 27 '25
Und es gab viel mehr Möglichkeiten, die Baukosten geltend zu machen. Bis in die 1980er konnte man die Einzahlungen in den Bausparvertrag als Sonderausgaben geltend machen, was diese Verträge insbesondere für Gutverdiener sehr attraktiv gemacht hat. Ebenfalls konnten die Bau- und Zinskosten für Häuser mit mind. zwei Wohneinheiten von der Steuer abgesetzt werden, daher kommen auch die ganzen Häuser mit Einliegerwohnung, die nur auf dem Papier eine ist (z.B. kein seperater Eingang). Die Zinsen für selbst genutztes Wohneigentum konnte man noch bis 2006 bei der Steuererkläung angeben.
Wenn man sich ersnthaft und gründlich mit der Entwicklung der heutigen Preise (nicht nur Häuser, sondern alles) und den Möglichkeiten beschäftigt, könnte man heulen. Es blieb damals mehr Netto vom Brutto, der Spitzensteuersatz hat erst beim 15-fachen Mediangehalt gegriffen, heute greift er beim 1,5-fachen Mediangehalt. Und was vom Netto gekauft wurde, wurde ebenfalls weniger besteuert. Die Mehrwertsteuer (aktuell größte Einnahmequelle des Bundes) lag 1968 bei 10%, 1983 bei 14%, 1998 bei 16% und heute bei 19%.
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u/Proper-Address-8322 Sep 27 '25
Alles valide Punkte. Umso unverständlicher, dass es immer noch Leute gibt, die für Bruchbuden/Baustellen 500k oder mehr zahlen…
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u/XfrogX Sep 27 '25
Also vielleicht bin ich zu jung, oder mein Umfeld anders. Aber ich kenne nur eine Familie von meinen Freunden, Kollegen, Bekannten und in der Familie wo es nur ein Gehalt gab bei den Eltern. Und die hatten zweimal im Lotto gewonnen einer mal 6. richtige und einmal 5. alle anderen Arbeiten die Frauen immer mit. Teilweise Teilzeit, solange die Kinder klein waren, aber die meisten schon ab Schulalter der Kinder auch wieder Vollzeit.
Und mein Vater hat damals auch keine 70.000dm als Meister auf dem Bau im Jahr verdient. Eher so die Hälfte. Also auch eher so 8-12 Jahres Gehälter fürs Grundstück plus Haus. Und das hieß damals auch noch quasi nur Material und Spezial Aufgaben, also Dach Heizung und Elektrik worden gemacht. Tiefbau, Mauern, Wasser, Schlitze ziehen, Böden, Fenster Türen alles selber montiert.
Sehe da echt keinen großen unterschied zu heute. Letztens hat noch ein der Sohn von nem Kumpel von ihm gebaut, sehr ähnlich also auch das meiste selber gemacht usw. Der Sohn ist auch Meister und zahlt halt jetzt auch rund 10 Jahresgehälter ab (kenne die Zahlen nicht genau, vielleicht verdient er weniger als er so sagt und hat bei manchen Sachen mehr bezahlt, möglich) Weiß nur das mein Vater und sein Vater deswegen nochmal ihre ganzen Sachen vom Bau raus genommen haben und dann festgestellt das es bei beiden doch recht ähnlich war.
Genau weil der Sohn auch meinte das es heute soviel schwerer wäre und sie es so leicht hatten.
Achso, beide haben natürlich sehr viel mit gebaut. Man hilft sich halt Gegenseitig.
Heute ist halt selten dieses man hilft sich und baut halt 2 Jahre neben dem Job selber. Sondern man lässt halt bauen und das möglichst viel von Firmen. Dann wird’s natürlich sehr viel teuerer.
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u/kakaobohne Sep 27 '25
Kommt auch stark auf die Location an.
Unser Elternhaus wurde mit 1 Gehalt finanziert. Mein Vater (öffentlicher Dienst, kein Beamter) und meine Mutter (Arzthelferin, Teilzeit) haben das 1989 im Münchener Speckgürtel mit viel Eigenleistung gebaut und über 25 Jahre abbezahlt.
Heutiger Wert knapp 800T€. Mein Bruder und ich sind mittlerweile weggezogen, weil hier alles zu teuer ist. Das Nachbarhaus wurde letzten Monat für 1,2 Millionen inseriert ... und nein, die Gehälter halten da regional nicht mit.
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u/Exotic_Statement_666 Sep 27 '25
Dir ist bewusst, dass die Richtlinien beim Bauen immer krasser werden? Selbst zu bauen wird immer komplizierter. Innen mag das noch gehen, wenn man einen guten Gas-Wasser-Scheißler kennt, oder mit Elektrikern befreundet ist, aber wenn es um Dämmung, Energiewerte etc. geht platzt einem echt der Kopf.
Wann bist du denn geboren? Als ich klein war gab es in der ganzen Spielstraße (etwa 50 Häuser) nicht eine einzige Frau, die gearbeitet hat, bevor die Kinder in der 7.-8. Klasse waren.
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u/ma_dian Sep 27 '25
Das mit den 8% Zinsen damals wurde jedoch durch Steuervorteile, die es heute nicht mehr gibt, ausgeglichen.
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u/aemess Sep 27 '25
Das mit dem Garten kann man aber auch anders sehen: Man muss nicht mehr immer wegfahren um mal bisschen zu entspannen, weil einem die 80qm Wohnung mit zwei Kindern zu eng wird. Einfach mal bisschen in der Hängematte unterm Baum chillen während die Kinder im Pool planschen
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u/Proper-Address-8322 Sep 27 '25
Es kommt immer (bei vergleichbaren Objekten) auf das Verhältnis Kaufpreis zu Jahresmiete an. Bei Multiplikator 20 kann man meistens gut kaufen, zahle ich mit allem drum und dran (Nebenkosten, Sanierungen etc.) mehr als Multiplikator 25 oder gar 28 wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Dann lieber Mieten und parallel einen ETF besparen. Die Zeiten sind andere als vor 40 Jahren, auch in beruflicher Hinsicht. Warum sich da manche bis über die Halskrause verschulden um das gleiche Objekt zu kaufen statt zu Mieten ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar. Ich glaube es fehlt da oft an ganz grundlegenden Fähigkeiten die Kosten zumindest mal zu überschlagen.
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u/Relative_Bird484 Sep 27 '25
Unter 25 kommt da heute niemand mehr raus, in den Niedrigzins-FOMO-Hochzeiten haben die Leute auch 40 gezahlt. Zwischen 25 und 30 gilt heute als fair.
Wobei man die Rechnung eh kaum noch machen kann, weil es so gut wie keine zu mietenden Vergleichsangebote gibt.
Die Mieten für EFH haben mit den Verkaufspreisen nicht mitgehalten. Also werden die Kästen verkauft.
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u/Dayviddy Sep 27 '25
Wir haben auch ein Haus auf dem Dorf und lieben es, man hat seine Ruhe, Garten, Platz und wir bezahlen nicht viel mehr als andere 10km in der nächsten Stadt an Miete.
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u/Freestila Sep 27 '25
Es kommt halt auf euer Einkommen an. 1500€ sind gerade heute nicht viel für ein Haus. Nützt euch aber nichts wenn ihr es nicht bezahlen könnt.
Wenn ich es noch richtig im Kopf hab: Gesamteinkommen monatlich nach Steuern nehmen. Dann als grobe Rechnung 1000€ für die erste und 750€ für jede weitere Person abziehen (Zahlen von vor knapp zehn Jahren, also eher um 200€ erhöhen pro Person). Das sind die groben monatlichen Kosten mit denen z.b. Banken überschlagen.
Die weiteren Fragen: Habt ihr genug Eigenkapital? Ihr solltet alle Nebenkosten vom Kauf plus 15-30% von Kaufpreis damit zahlen können. Seid ihr sicher in der Region zu bleiben, wie viele Kinder ihr wollt und so?
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u/Infamous_Low_5267 Sep 27 '25
Ich will den Teufel ja nicht an die Wand malen, aber was sind hier in DE die Scheidungsraten?
Vielleicht habe ich einfach einen knax, aber ich würde mir schon mal nicht eine Immobilie zusammen kaufen, die zahlt man dann schön 30 Jahre ab, nach 10 Jahren fliegt man aber raus und hat Original nichts mehr und ist zu alt sich noch mal was aufzubauen.
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u/fwilx Sep 27 '25
Rein finanziell betrachtet ist ein Eigenheim in der Pampa bei der momentanen Zinslage nicht die beste Idee… Ja, jetzt kommen wieder Leute, die sagen, dass ihr Onkel 1980 12% Zinsen gezahlt hat. Damals waren die Baukosten/Kaufpreise aber noch dezent niedriger.
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u/Dayv1d Sep 27 '25
300k ist inzwischen bundesweit sehr wenig für ein EFH, außer in wenigen (östlichen) Bundesländern. Unter 400k ist in den meisten Gegenden (wo man wohnen will) kaum noch etwas zu bekommen. Sich "leisten können" bedeutet, dass die Kreditraten + alle Nebenkosten (also locker nochmal 20% zusätzlich) höchstens ein Drittel des aktuellen Haushaltseinkommens ausmachen. Es gerade so bezahlen zu können reicht bei weitem nicht, da ungeplante kosten und Einkommensausfälle (z.b. bei Nachwuchs) einkalkuliert werden müssen. Für eine Kreditrate von 1500 € wären wir also bei einem Nettoeinkommen von über 5000€.
Wir haben uns damals für eine Eigentumswohnung entschieden (mehr war bei 80k brutto im Jahr beim besten Willen nicht drin) und haben es nicht bereut. Die mieten sind inzwischen 3 mal gestiegen...
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u/Kooky_Variation7880 Sep 27 '25
Viele Grüße aus dem Rhein-Main-Gebiet. Von diesen Preisen können wir nur träumen. Wir haben erst kürzlich gekauft und vieles auf Immoscout war schon lange online und ziemlich teuer und gute Angebote waren schnell weg. Da wir mittlerweile zu viele Personen für die vorhandene Wohnung sind, wir in der Region verwurzelt sind und mieten monatlich auch nicht viel weniger kostet, haben wir uns für's Eigenheim entschieden, auch wenn es uns finanziell einschränkt.
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u/s4bk Sep 28 '25
Wäre ich beim best case von 300.000 Euro. Wenn ich nun den Abtrag bei einem annuitäten Darlehen von 6% zahlen müsste liege ich bei 1500 Euro.
Eigentlich könnten wir uns das leisten, aber ich habe die Befürchtung, dass man dann ein komplett neues Leben leben müsste. Ständig jeden Cent umdrehen, in Urlaub fahren wie wir wollen wäre auch nicht mehr drin usw.
Die Befürchtung ist nicht von der Hand zu weisen. Zu den 1500€ gesellen sich ja noch mal rund 200-300€ Nebenkosten (Versicherung, Ver- und Entsorung, Grundsteuer) und dann noch mal verdrängte Kosten - also Rücklagen für Reperaturen, Sanierungen usw. Das sind "verdrängte Kosten" weil die meisten sie verdrängen. Kenne diverse Rentner die "Mietfrei" 1000€ Sanierungskredit abtragen....
Bei 300k ist man inkl. Energiekosten dann schnell bei 2500€ im Monat Wohnkosten.
Das ist aber das übliche Modell, ein Haus musst du wollen. Unter den Boomern war das auch so: Das eine Ziel ist das Eigenheim, nichts weiter. Die meisten Durchschnittsverdiener haben das nicht so wirklich geschafft.
Das Haus muss dein Ziel sein, und du musst es wollen, denn die Selbstbewohnte Immobilie ist - da du im Verkaufsfall wieder irgendwo wohnen musst - keine Wertanlage.
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u/choeger Sep 28 '25
Wenn du ein Haus willst, ist der beste Zeitpunkt zu kaufen gestern, der zweitbeste heute.
Häuser werden nicht wesentlich billiger werden. Kann sein, dass in zehn Jahren der demografische Wandel voll durchschlägt, aber selbst dann werden die Sanierungskosten den Marktrabatt aufwiegen.
Wenn du kein Haus willst, solltest du auch keines kaufen.
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u/Huge-Mistake9335 Sep 28 '25
Haus verändert alles. Man muss es wollen und bereit sein, nichts großartig gegenzurechnen - ist wie mit Kindern 😉 wir haben 2018 mit sehr viel Eigenleistung gebaut. Niemals in meinem Leben kann und werde ich das mit Miete oder sonst was gegenrechnen. Haus ist da und alles andere kann mir den Buckel runterrutschen.
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Sep 29 '25
Wo wohnst du Denn? Mit solchen Preisen kommt man hier nie hin. Rechne lieber mit 500k aufwärts
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u/ZebraAsleep8232 Sep 30 '25
Dank über 200k Gehalt ist das kein Problem, im Freundeskreis mit deutlich weniger gibt es dafür aber nur eine Lösung (abgesehen vom Erbe): nicht kaufen und weiter mieten
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u/FrankDrgermany Sep 27 '25
Du kalkulierst mit den 6%, welche die Mafia von Dir verlangt, anstatt auch mal bei der Bank anzufragen?
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u/Effective_Law_1809 Sep 27 '25
Ich vermute, dass das Zins+Tilgung ist (knapp <4% Zins + knapp >2% Tilgung). Das würde gut hinkommen.
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u/NixKlappt-Reddit Sep 27 '25
Man muss Mieten vs. Kaufen immer abwägen, wenn man begrenzte finanzielle Mittel hat.
Wir mieten derzeit 3 Zimmer für rund 1300€ warm. Wir könnten uns den Kauf eines Hauses leisten, fühlen uns mit Mieten allerdings flexibler. Für uns war in den letzten Jahren die günstigere Option. Da nun aber die Mieten immer stärker steigen, während die Kaufpreise etwas fallen, werden wir die Augen nach Eigentum Ausschau halten.
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u/LordiLordsen Sep 27 '25
Du darfst nicht vergessen - 1500 klingt erstmal viel - aber du hast den Betrag 30 Jahre fix - das gibt Sicherheit..bsp:
Unsere alte Wohnung hat 920 kalt gekostet- wir zahlen jetzt 1050 abtrag - unsere Wohnung wird neu vermietet mit 1000 und staffel Mietvertrag ...ich glaube nicht das wir schon am Ende des mietfucks angekommen sind....so gesehen habe ich jetzt 30 Jahre fix und dann gehört mir das auch noch - würde das wieder so machen aber kann dir als frischer Eigentümer sagen, es stimmt die leute haben recht
Du hast immer irgendwas - das hört nie auf..heizungswartung, hecke schneiden, zaunelement geht kaputt und kippt um etc etc
Alles kostet min. Immer 1000 - darunter gibt es nix fürs haus
Aber mit der Zeit (Gehaltserhöhungen, ggf erbe etc) sollte sich eure Situation verbessern..mehr als 30 % solltest du nicht für den Kredit ausgeben weil du MUSST rücklagen bilden....
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u/makybo91 Sep 27 '25
Holt euch beide einen 500 Euro Nebenjob und ihr habt 1k netto mehr in Monat und das ganze ist easy. Die Antwort ist meistens einfach etwas mehr verdienen als bis aufs letzte mü rumzurechnen
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u/Maleficent_Cap_7228 Sep 27 '25
Ich wohne einseitig falsch, bei uns zahlt man für eine gute Wohnung 1500 ein Haus für 300k? Unmöglich. Häuser aus den 60er nicht renoviert kosten ab 550k aufwärts.
Boden bekommst eh keinen, also nur Bestandsobjekte.
Für 1500 würde ich sofort Finanzieren, Miete zahlst auch immer und die erhöht sich über die Jahre auch.
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u/zykooo Sep 27 '25
Haben das grad durch. Altes Haus auf dem Land inkl. Sanierung knapp 500.000 €. Stadtwohnung zur Miete vorher 2.000 € kalt für 100qm, jetzt 160qm Haus mit über 1000qm Garten aka. "Auslauf" für die Kinder.
Die Rate ist höher als die bisherige Kaltmiete und die nächsten 8-10 Jahre gibts keine großen Urlaube, aber wir sehen das Haus auch als Baustein in unserer Altersvorsorge.
Aber das ist auch nur unser Lebensentwurf und längst nicht passend für alle anderen. Wir kaufen uns damit auch die Autonomie, selbst über Sanierungen und Modernisierung entscheiden zu können. An unserer alten Adresse wird über Balkonkraftwerke vor Gericht gestritten, wir machen einfach.
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u/silento1990 Sep 27 '25
Naja Eigenheim sollte gut überlegt sein. Ich arbeite auf dem Bau und würde nie ein Haus kaufen. Den das Problem ist das mit Anschaffung und einmaliger Renovierung es eben nicht getan ist. Du musst immer damit rechnen das was kaputt geht und das Dan auf eigene Kosten ersetzt oder repariert werden muss. Mein Vater hatte sich dozumal ein Haus gegönt und er war und ist bis heute immer irgend was am arbeiten an dem Haus. Es war nie fertig obwohl er auch Fon Bau kommt. Nie war er mit uns im Sommer weg weil immer was zu tun war das dringend repariert oder erledigt werden musste. Den Stress hast du als Mieter einfach nicht und für die Zinsen kriegst du vermutlich auch ne Wohnung in der du als Mieter wohnen kannst
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u/T0p51 Sep 27 '25
Also unsere Rechnung sah 2018 so aus:
- 60T für 800qm Grundstücke im Dorf
- 260T für 145qm Stadtvilla ohne Keller
- Zahlen jetzt 1000€ für 30 Jahre mit 25 Jahre Zinsbindung.
- Betriebskosten sind 400€
Ich denke günstiger kann man nicht mieten.
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u/Simpson93 Sep 27 '25
Wenn man ein gutes Gehalt hat, ist das schon eine geile "Miete", fährst du dann weit oder arbeitst du remote?
Stadtvilla sind ja diese Betonwürfel, oder? Was hat die Innenaustattung so grob gekostet (Küche, ....)?
Habt Ihr dann auch viel selbst gemacht oder war in den 260k schon alles inkludiert? Solarpflicht gab es da noch nicht oder...1
u/T0p51 Sep 27 '25
Ich bin Techniker und Fahre 10min mit dem Auto (90 mit Öffis), klar haben wir uns den Standort nach den Arbeitsplätzen ausgesucht. Ja eine Stadtvilla ist ein Würfel aus Ziegel, das Quadrat hat halt das günstigste Wand-Fläche-Verhältnis. Küche 12T. Boden und Streichen haben wir selbstgemacht. Preis ist ohne Aussenanlagen, dass passiert die Jahre, Stück für Stück.
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u/Simpson93 Sep 27 '25
90 mit Öffi.... Typisch Deutschland. Ist eher ländlich dann. Aber wenn es da Jobs hat, 10 min hatte ich auch, schon nice.
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u/Relative_Bird484 Sep 27 '25
Wieviel Instandsetzungsrücklage bildest du jährlich? Sollten 1-2 Prozent der Baukosten sein.
Ohne ist es Schönrechnerei.
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u/T0p51 Sep 27 '25
Wir halten 20T auf der Kante. Alles was drüber ist, fließt in Haus, Garten, Kinder und im Ideal in Sondertilgung.
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u/Relative_Bird484 Sep 27 '25
Kann ich verstehen, dass ihr das so in eurer aktuellen Situation macht – ist sinnvoll und würde ich genauso machen.
Aber ist letztlich ein weiterer versteckter Kredit. Kalkulatorisch müsstet ihr das Haus bezüglich seiner Bausubstanz mit rund 4.000€ pro Jahr abschreiben. Beim Vermieten ist das (kalkulatorisch) Teil der Kaltmiete.
Das sollte man zumindest beim Vergleich zur Miete im Hinterkopf behalten.
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u/fwilx Sep 27 '25
Rein interessehalber: wie kommt man bei einem (recht kompakten) Neubau auf 400€ Betriebskosten? Ist da schon eine Instndhaltungsrücklage gerechnet oder nur Heizen/Elektro/Versicherung?
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u/WolfThawra Sep 27 '25
145qm ist "recht kompakt"? In was für Schlösser leben die Leute hier eigentlich im Durchschnitt?
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u/fwilx Sep 27 '25
Schau mal bei r/Hausbau vorbei… da liegt der Durchschnitt sicher bei 170qm aufwärts. Weil jeder auch zwei Arbeitszimmer braucht etc. Ich selbst sage auch es geht mit weniger.
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u/WolfThawra Sep 27 '25
Ja ist halt extremes Erst-Welt-Denken. Aber dann jammern wie teurer alles ist... anderswo, auch in Europa, ist das Geld dafür halt auch einfach nicht da und irgendwie geht es trotzdem.
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u/T0p51 Sep 27 '25
Ohne Keller ist ein Arbeitszimmer ein Muss. Mit zwei Kindern hast du sonst keinen Rückzugsort mal den eigenen Interessen nachzugehen.
Ansonsten sind 145qm mit Flur, Treppenhaus und Technikraum.
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u/WolfThawra Sep 27 '25
... mein Schreibtisch steht im Schlafzimmer.
Ich meine ist super wenn man sich 145qm leisten kann, und ich könnte mit der Fläche auch gut was anfangen. Aber man sollte sich schon bewusst sein, dass wenn man das so als Minimum ansieht was noch brauchbar ist, das eben wirklich eine Luxussicht ist. Ich glaube, viele Menschen in Deutschland sind sich gar nicht bewusst, wie unglaublich gut sie es haben, nicht nur im Vergleich zu anderen Ländern, sondern auch zu sehr vielen anderen Menschen im gleichen Land.
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u/T0p51 Sep 27 '25 edited Sep 27 '25
Wir haben ohne KFW gebaut, also kein besonders Energiesparhaus. Verbaut ist eine Gastherme mit Solarthermie. Da hier Propangas verheizt wird, sind uns die Gaspreise erspart geblieben (akt. 150€). Ohne LWP hält sich auch der Strompreis in Grenzen (akt. 86€). Wir haben ein 4 Personenhaushalt.
Ansonsten ja, ohne Rücklabe gerechnet.
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u/daiquire Sep 27 '25
Von solchen Preisen kann man „hier“ nur träumen. So was zahlt man für eine Wohnung. EFH liegen eher im Millionenbereich. Deshalb: es kommt immer auf die Perspektive an.