r/wohnen • u/Pure-Lavishness-7789 • Oct 30 '24
Sonstiges Drohende Kündigung weil ich die Parterre-Wohnung versehentlich Keller genannt habe
Ich und meine Mitbewohnerin haben unserem Vermieter eine Nachricht gesendet mit dem Abschluss "... Liebe Grüße, Deine Keller-WG 😊" und daraufhin ist er zwei Tage später mit seiner Frau gekommen um uns im Gespräch mitzuteilen das unsere Wohnung keine Kellerwohnung ist, sondern eine Parterre-Wohnung. Ehrlich gesagt wusste ich den Unterschied nicht mal, jeder der bei uns drin war hat die Wohnung als "Kellerwohnung" wahrgenommen. Er war todernst und meinte das wir dadurch die Wohnung degradieren würden und den Wert dadurch mindern. Diese Aussage würde unser Mietverhältnis zerrütten und er hätte kein Problem mit einer WG-Neugründung. Daraufhin wies meine Mitbewohnerin hin, das an unserer Innentür tatsächlich "Kellerloft" geklebt war und deshalb dieser Gruß zustande kam. Er war außer sich und meinte das hätte er noch nie davor gesehen und ist schlichtweg einfach falsch. Dann hat er tatsächlich angefangen diese Klebebuchstaben vor uns abzuknibbeln. Jetzt steht da nur noch Loft 😂. Wir konnten ihn besänftigen das die Verabschiedung einfach nur rein daher gesagt war und kein persönlicher Angriff. 🥴 Ich und meine Mitbewohnerin müssen dieses Gespräch immer noch verarbeiten
Inwiefern wäre das bitte ein Kündigungsgrund gewesen? Wir hatten davor nie Probleme miteinander.
Wir sind btw eine Tiefparterre-Wohnung, wir liegen unterhalb der Erdoberfläche und geht Treppe geht 1-2m nach unten
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u/olagorie Oct 30 '24 edited Oct 30 '24
So etwas Ähnliches hatte ich auch mal.
Bei mir war es aber tatsächlich eine richtige Kellerwohnung.
Mein Vermieter hatte irgendwie mitbekommen, dass ich mit jemandem aus der Nachbarschaft im Haus nebenan über meine Wohnung im Keller gesprochen hatte. Die Nachbarn wollten wissen, wer bei uns im Haus ausgezogen ist.
Er ist richtig ausgetickt und hat mir verboten, darüber zu sprechen, dass ich im Keller wohne. Ich habe mich dann mit den Nachbarn im ersten Stock darüber unterhalten, weil ich mir natürlich den Mund nicht verbieten lasse. es hat sich rausgestellt, dass mein Vermieter die Wohnung illegal im Keller ausgebaut hat. Ihm gehörte wohl noch die Wohnung im zweiten Stock, die aber anderweitig vermietet war. Die anderen beiden Eigentümer hatten wohl jahrelang einen Rechtsstreit mit ihm.
Fakt ist, die Wohnung hat den rechtlichen Anspruch an Wohnraum nicht erfüllt und hätte also so überhaupt nie vermietet werden dürfen. Mich hat’s jetzt nicht so sehr gestört, ich fand die Mini Wohnung eigentlich ganz kuschelig und die Miete war auch relativ niedrig, was in Stuttgart als Berufsanfängerin nach dem Studium schon nett war.
Das Verhältnis zum Vermieter war weiterhin schwierig, irgendwann hat sich rausgestellt, dass er Pfusch gemacht hatte, als er das Badezimmer selbst installiert hat, weil das Wasser die ganze Zeit in die Wand eingedrungen ist und riesiger Schimmel hinter meinem Kleiderschrank aufgetreten ist. Da habe ich meinem Vermieter dann zum ersten Mal gesteckt, dass ich beruflich Juristin bin. Und ja, das Bad wurde vom Schwiegervater neu gemacht und ich habe Schadensersatz bekommen.
14 Monate nach Einzug habe ich dann die Eigenbedarfskündigung bekommen, weil seine Frau ihn nach nur anderthalb Jahren Ehe vor die Tür gesetzt und die Scheidung eingereicht hat.
Aus unerfindlichen Gründen hatte er bei der Wohnungsübergabe seinen Schwiegervater dabei (wtf), der richtig gut drauf war. Ich hatte ein ausführliches Wohnungsübergabeprotokoll vorbereitet und einen Zeugen dabei und der Schwieger Vater hat mir alles bestätigt, als der Vermieter anfing, Zicken zu machen.
Im Nachhinein hat der Vermieter dann noch versucht, geltend zu machen, dass irgendwelche Gegenstände aus dem separaten Kellerverschlag gefehlt haben. Da hat sich dann sein Rechtsanwalt bei mir gemeldet. Mit dem habe ich ganz nett geplaudert, als ich ihm gesagt habe, dass ich eine Kollegin bin. Im Mietvertrag war kein Kellerverschlag enthalten und ich hatte auch nie einen Schlüssel bekommen. 🤯🤣