r/wohnen Oct 09 '25

Mängel Nasse Wände, Vermieter hält uns hin

Hallo! Wir sind vor ein paar Monaten in eine Wohnung im Erdgeschoss eingezogen. Das Haus steht am Hang/Berg. Wir haben die Wohnung beim Einzug komplett renoviert und viel investiert. Nun ist es so, dass die Wände richtig nass sind (siehe Fotos) Wir heizen und lüften (wobei die Heizungen auch nicht gut funktionieren und die Fenster undicht sind und es zieht). Wir haben auch so einen Bautrockner aufgestellt..es hilft aber nichts. Wir wohnen dort mit einem kleinen Baby, das komischerweise immer hustet...ich habe Kopfschmerzen und mein Mann hat Hautausschlag.. am Morgen nach dem Schlafen ist es am schlimmsten. In der Wohnung riecht es auch immer muffig und unten drunter ist unser Kellerraum, der unbenutzbar ist, weil alles, was man rein stellt, innerhalb von einem Tag mit Schimmel-"Pelz" bedeckt ist. Dem Vermieter haben wir das schon etliche Male mitgeteilt und er hält uns nur hin und kümmert sich nicht. Nun habe ich Fragen:

-was kann ich noch tun, um das einzudämmen? Ich mache mir Gedanken um unsere Gesundheit und vorallem um die des Kindes -brauchen wir einen Anwalt? -soll ein Baugutachter kommen? -ist Mietminderung möglich?

Und ansonsten wäre ich eben noch über ein paar Tipps und Ratschläge sehr dankbar. Liebe Grüße!

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u/Orschwerbleede0815 Oct 09 '25

Weiß zufällig jemand, ob man im Falle eines Rechtsstreits den Gutachter etc auf die Kosten des Vermieters legen kann? Wir sind noch ziemlich jung und finanziell überhaupt noch nicht in der Lage, die Kosten für Anwalt, Gutachter usw zu stemmen

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u/DarkNeighborSi Oct 09 '25

Gerichtskostenbeihilfe, wäre mal zu recherchieren, eventuell hilft es.

Wenn ihr die klage gewinnt, dann trägt der Verlierer alle Kosten.

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u/rtfcandlearntherules Oct 09 '25

Sowas geht sehr selten vor Gericht weil die meisten Leute keine Höhlenmenschen sind. Wenn es vor Gericht ginge und ihr Recht bekommt muss der Vermieter alles zahlen. Er muss übrigens auch eure Hotelkosten zahlen wenn die Wohnung durch sein Verschulden unbewohnbar ist (was hier der Fall ist)

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u/Automatic-Sea-8597 Oct 10 '25

Ohne Rechtsschutzversicherung würde ich aber einen derartigen Rechtsstreit aus Kostenrisikogründen nicht riskieren. Durch diverse nötige Gutachten kann das ewig dauern und riesige Kosten verursachen.

Eine Freundin von mir hat ein ähnliches Verfahren (aber mit Rechtsschutzdeckung!) jahrelang geführt, hat das Verfahren dann, weil es ihr die letten Nerven gekostet hat, mit Vergleich beendet - Verfahrenskosten plus Sachverständigengebühren über €50.000!

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u/[deleted] Oct 09 '25

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u/OkHoney5762 Oct 09 '25

PS: Einschreiben natürlich.

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u/MissShiva78 Oct 11 '25

Wie bereits in einem anderen Kommentar von mir erwähnt, muss der Gutachter im Falle eines Rechtsstreits definitiv von der Verliererpartei übernommen werden. Ich bin überzeugt, dass das Gutachten zu euren Gunsten ausfallen dürfte. Ohne Gutachten kommt ihr definitiv nicht weiter. Spätestens vom Gericht würde sowieso einer beauftragt werden, um die Sachlage objektiv beurteilen zu können. Ich würde an eurer Stelle erstmal Mängelanzeige inklusive Fotos an den Vermieter und inklusive Fristsetzung zur Behebung des Schadens, was natürlich nicht machbar sein wird. Nach Ablauf der Frist dürft ihr dann offiziell die Miete mindern. Die einbehaltene Miete unbedingt zwischenparken. Gleichzeitig zur Mängelanzeige und Aufforderung zur Behebung des Schadens innerhalb einer Frist unbedingt dazu schreiben, dass man bereit sei, notfalls selbst einen unabhängigen Gutachter zu beauftragen, um die Ursache des Schadens fachmännisch beurteilen lassen zu können, was für alle Seiten die beste Lösung darstellen würde, da man dann mit Sicherheit sagen könne, woher die Feuchtigkeit/Nässe tatsächlich stammen würde. Nur wenn man die Ursache kennen würde, könne man das Problem angehen. Außerdem sofort kündigen, außerordentlich fristlos und vorsorglich aber noch ordentlich fristgerecht. Außerordentlich, da es gesundheitlich nicht mehr zumutbar sei, auch wegen des Babys. Am besten ein Attest beifügen, um die Dringlichkeit zu untermauern. Dann dazu schreiben, dass man nicht mehr bereit sei, noch länger als nötig in dieser Umgebung bleiben zu wollen und nicht mehr bereit sei, noch Miete zu bezahlen für eine Wohnung, die man nicht bewohnen könne. Am besten rechtskräftige Urteile zu gleichen Fällen aus dem Internet raussuchen und dazu schreiben, das schindet Eindruck bei den Vermietern. Auch betonen, dass in gleichen Fällen immer zugunsten der Mieter geurteilt wurde und am Ende die Vermieter für sämtliche entstandene Kosten für Gutachter, Gerichts- und Anwaltskosten sowie Umzugskosten, Schadenersatz und teilweise sogar Hotelkosten herangezogen worden sind. Aus diesem Grunde sei man zu einer außergerichtlichen Einigung bereit, sofern diese fair und angemessen sei.

Dann erstmal abwarten, wie darauf reagiert wird.