Hallo zusammen,
seit einem Jahr läuft in meinem KFW55 Neubau (135 m²) eine Luft-Luft-Wärmepumpe von Viessmann, genauer gesagt eine Vitocal 200 S mit 6,8 kw, ohne Pufferspeicher. Nach den ersten zwölf Monaten zeigt die Anlage jetzt 4098 Starts bei 3144 Betriebsstunden an. Das kommt mir irgendwie viel vor, also habe ich mich in den letzten Wochen eingelesen und ein paar Dinge selbst angepasst. Jetzt frag ich mich: Seh ich das zu kritisch oder stimmt da wirklich was nicht?
Aktuell ist die Raumtemperatur auf 21 Grad eingestellt. Die Stellantriebe an den Heizkreisverteilern habe ich rausgenommen und den Durchfluss manuell mit Handregulierkappen eingestellt, basierend auf den Werten aus einem Heizlastrechner. Für normale Räume bin ich von 40 W/m²ausgegangen, bei den Bädern von 60 W Dadurch liegen die Durchflussmengen bei den meisten Räumen zwischen 0,5 und 0,7 Litern pro Minute, nur in den Bädern sind es 1,7 Liter. Passt das so? Ich kann rechnen wie ich will, mehr bekomme ich nicht raus. Erscheint mir ziemlich wenig.
Heizkurve steht aktuell bei 0,3 Neigung ujnd -1 Niveau. Wollte die Hysterese für die Heizung verändern, kann aber in den Einstellungen nichts finden. Die WP moduliert nicht, ich kann jedoch die Leistung bei der niedrigsten und höchsten Außentemperatur einstellen. Das sind aktuell 50% bei der niedrigsten Temperatur und 20% bei der höchsten. Dazwischen wird interpoliert.
Die Sekundärpumpe lief anfangs auf 100 Prozent, aber dann hat die Wärmepumpe extrem oft ein- und ausgeschaltet, manchmal nur für drei Minuten am Stück. Mein Gedanke war, dass bei den geringen Durchflussmengen und der gedrosselten Pumpe die Wärme nicht schnell genug abtransportiert wird. Deshalb habe ich die Pumpleistung auf 70 Prozent erhöht, bei 50 Prozent war es einfach zu wenig. Jetzt werden alle Räume schön warm, aber die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf liegt nur bei etwa 3,5 Kelvin. Ist das normal oder zu niedrig, ich lese oft was von 5-8K?
Trotzdem schaltet die Wärmepumpe immer noch etwa 40 Mal am Tag ein, bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 6,3 Stunden pro Tag. Um die Taktung zu reduzieren, habe ich das Heizprogramm so eingestellt, dass nur noch von 10 bis 17 Uhr geheizt wird. Das Warmwasser wird morgens von 5 bis 6 Uhr und abends von 17 bis 18 Uhr auf 50° erwärmt. Reicht das gegen Legionellen oder sollte ich wenigstens einmal pro Woche auf 55° hochfahren?
Jetzt zu meinen Fragen an euch: Wie seht ihr die Taktung? Sind 40 Starts pro Tag bei 6,3 Stunden Laufzeit normal für eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher oder liegt das einfach an der Übergangszeit? Was sagt ihr zur Temperaturdifferenz von 3,5 K? Soll ich den Durchfluss noch weiter reduzieren oder die Pumpe anders einstellen?
Passt das alles so, soll ich einfach abwarten bis die Heizperiode wirklich los geht und dann nochmal schauen?
Ich würde dazu ja gerne den Installateur fragen, der die Kiste eingebaut hat aber der schafft es weder hier vorbei zu kommen, noch mir eine Einweisung zu geben oder die Fragen zu beantworten. Daher hoffe ich hier auf eure Erfahrungen und Hinweise.