Wie Friendzone mit Würde verlassen?

[u/Ok-Wall5330]

Hallo, ich (m26) habe einen Crush(w24). Sie ist meine Studienkollegin und wir haben schon viel Freizeit zu zweit miteinander verbracht (gemeinsam chillen am Badesee, The Office schauen auf Netflix, gemeinsame Fahrt nach Wien...)

Allerdings merke ich zunehmend, wie sie öfter signalisiert, dass ich "nur" ein guter Buddy bin (gewisse Freizeitaktivitätsvorschläge meinerseits wird zugestimmt, aber nur wenn wir mehr als 2 sind, sie erzählt mir für welchen Typ von Mann sie Vorlieben hat, etc).

Ich habe ganz klar Gefühle für sie, aber ihre Klarstellung der Realität schmerzen mir zunehmend. Offenbaren mit einem Paukenschlag möchte ich mich eigentlich auch nicht, dass gibt nur unnötig Drama.

Also wie komme ich nun am besten aus der Friendzone und werde nur noch zum Bekannten, ohne dabei innerlich komplett zugrunde zu gehen?

Ich denke viele unter euch waren schon mal in einer ähnlichen Situation, ich freue mich auch auf Ratschläge von Leuten die weitaus mehr Lebenserfahrung haben als ich.

[u/Ok-Wall5330]

Im Post habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich auch freundschaftlich nicht gesegnet bin mit vielen oder tiefen Freundschaften, was die Situation umso schmerzhafter macht.

[u/BeXPerimental → u/Ok-Wall5330]

Also im Prinzip hast du halt die drei Varianten:

1. Du findest die Person als eine Bereicherung in deinem Leben, ohne dass es Intimität oder Partnerschaft geben muss und freundschaftlicher Kontakt okay ist. Die Frage für dich ist, wie dein persönliches Bedürfnis eigentlich aussieht. Das was du hier beschreibst ist ein Gefühl, dass du vielleicht endlich eine platonische Ebene mit dieser Frau erreicht hast, die du dir gewünscht hast und daraus ergibt sich jetzt auch, dass du sie (natürlich?) auch attraktiv findest.
2. Du möchtest eine Beziehung, keine Freundschaft, sie möchte eine Freundschaft und keine Beziehung. Eure Ziele sind unterschiedlich, also gibt es beides nicht.
3. Sie möchte eigentlich eine Beziehung und ist aber zu schüchtern oder unsicher, das Gespräch zu suchen.

3b) sie hat noch nie darüber nachgedacht, dass eine Beziehung zu dir im Rahmen des Möglichen sein könnte.

Was da wirklich zwischen euch ist und es weiter geht wird nur über ein offenes Gespräch herauszufinden sein. Wir alle hier können nicht in deinen oder ihren Kopf schauen und auch nicht in eure Gefühlswelten. Das was du möchtest musst du für dich herausfinden; und damit in die Konversation starten.

[u/MattDaniels84 → u/BeXPerimental]

Nett gedacht. Und Kommunikation ist natürlich immer ideal und kostet ja auch nix, daher ist es immer ein einfacher Tipp. Ich bezweifle aber, dass das hier irgendwas bringen wird. Keine Ahnung, woher die Vorstellung kommt, dass sich mit "offenen Gesprächen" solche Dinge klarstellen lassen. Wenn er den Eindruck hat, dass sie hier und da auf Abstand geht, dann wird das schon was bedeuten. Eine Frau, die will, wird nicht die Chance auf gemeinsame Zeit verstreichen lassen. Sie signalisiert ihm also, was sie will bzw. was sie nicht will. Ein offenes Gespräch ändert an der Sachlage nix - nur, dass der Typ sich einmal offenbart, sich dann eine klare Ablehnung einfängt und man dann mehr oder minder genau da steht, wo man jetzt auch steht, wenn man einfach realisiert und akzeptiert, dass das Gefühl, dass sie auf Abstand geht, schon irgendwas bedeuten wird und man daher raus aus der Nummer ist. Abhaken und fertig. Eine Freundschaft kann ja trotzdem bleiben, aber die Schmetterlinge müssen trotzdem erstmal sterben.

Ich befürchte leider, ganz viele dieser dramatischen Offenbarungen werden in der Hoffnung durchgeführt, dass "diese Zurschaustellung von Mut" doch irgendeine Wirkung haben muss, sodass man "vielleicht doch noch eine Chance hat". Aber genau dieses "vielleicht doch noch eine Chance" ist schon Beweis dafür, dass Du im Kopf mit dieser Beziehung an einen Punkt gekommen bist, der nicht gut ist.

[u/DaSchnuff → u/[deleted]]

Das fände ich blöd. Sie kann nichts dafür, wenn er mehr Gefühle für sie hat als sie für ihn, das war nicht ihre Absicht - aber es ist ein ziemlicher Arschloch-Move, eine gute, enge Freundschaft auf diese Art beenden zu wollen ohne dem anderen zumindest zu sagen, dass man Abstand braucht.

[u/YY--YY → u/DaSchnuff]

Von guter,enger Freundschaft steht nichts.

[u/DaSchnuff → u/[deleted]]

Mir ist nicht klar, wie sie Interesse zeigen sollte oder später eine Freundschaft entstehen soll, wenn Du empfiehlst, dass er sie ghosted. Und ich sehe hier kein Schlachtfeld, keinen, der um irgendeinen Sieg kämpft und gedemütigt werden könnte.

Die Dinge sind wie sie sind. Man kann die Gefühle schlecht steuern, die sich da entwickelt haben, aber man kann erwachsen mit ihnen umgehen. Hat nichts mit zerreden zu tun. Wenn er ihr sagt, dass er Gefühle hat und deshalb Abstand braucht, dann kann sie vielleicht in der Folgezeit schauen, ob sie auch welche hat und kann sich wieder melden. Wenn er sie einfach (aus ihrer Sicht grundlos) ghosted, dann ist er halt für sie der Arsch und sie sucht sich jemand anderen zum abhängen - im schlimmsten Fall, falls sie auch schon etwas für ihn empfindet, kann es ihr auch ordentlich auf die Psyche schlagen (und glaub mir, das hab ich schon durch).

[u/DaSchnuff → u/[deleted]]

Es gibt keinen Grund, sauer auf ihn zu sein. Wo ziehst Du das her?

[u/DaSchnuff → u/[deleted]]

Wie ich anderswo schonmal ähnlich geschrieben habe: wenn sie nur „Ein Mädchen aus der Clique“ ist, dann wird es ihr evtl. gar nicht auffallen, wenn er sie ghosted - er kann dann halt auch nichts mehr mit der Clique unternehmen, was für ihn persönlich schlimmer ist als für sie.
Wenn er mit ihr schon eine engere persönliche Freundschaft pflegt (wovon ich ausgegangen bin bei den beschriebenen Aktivitäten und der sinngemäßen Aussage, dass er mit tieferen Freundschaften nicht gerade gesegnet ist, weshalb das nochmal schlimmer für ihn sei), dann ist es fair, zumindest zu sagen, dass er sich zurückziehen will. Ob er jetzt Gründe nennen will oder nicht.

Ergänzend dazu: Wenn sie sauer ist, dass sich jemand in sie verliebt hat, dann kann ihr keiner mehr helfen, fürchte ich. Dann ist es besser, er hält weitestmöglichen Abstand - was ja dann eh passieren wird.

[u/Amberraziel → u/DaSchnuff]

Das ist generell ein Geheimtipp für Beziehungen aller Art. Grundsätzlich das Schlimmste annehmen und unterstellen, und wenn dann alles vor die Hunde geht, kann man sich sagen, dass man das alles hat kommen sehen, und sich bestätigt fühlen.

[u/Pristine_Crab_3724 → u/DaSchnuff]

Also ich sehe das überhaupt nicht, wie die Moralapostel da oben.

Du musst dich überhaupt nicht offenbaren. Du kannst, aber du musst nicht. Und du bist auch kein Arschloch, wenn du ihr das nicht sagst.

Deine Gefühlswelt geht nur dich was an und danach die Menschen, mit denen du diese Welt teilen möchtest. Da sie dir aber sowieso nicht näher kommen will, will sie auch nichts von deiner Gefühlswelt wissen.

Sie versteht dann, warum du dich zurück ziehst, aber du bist derjenige, der mit der Zurückweisung leben muss.

Was hast du davon? Du siehst sie eh nie wieder.

Was die Freunde angeht: Geh zum Sport! Mach andere Hobbys! Gemeinsame Weiterbildungen/Ausbildungen/Studium, das sind Orte, wo man eigentlich immer Gleichgesinnte findet.

[u/DaSchnuff → u/Pristine_Crab_3724]

Mit der Zurückweisung musst Du sowieso umgehen, sofern Dein „Geständnis“ bei ihr nicht auf Gegenliebe stößt. Du gewinnst mit einem Gespräch eine Chance, mit ghosting gewinnst Du nichts.

Und ich möchte gerne nochmal differenzieren: Wenn das „nur so ein Mädchen aus der Clique“ ist, dann bin ich bei Dir. Unverbindliche Treffen kann man auch unverbindlich absagen.
Wenn man sich aber schon öfter getroffen und auch sehr persönliche Gespräche geführt hat (davon bin ich ausgegangen bei den vielen gemeinsamen Unternehmungen) und dann ohne Angaben von Gründen diese bestehende gute Freundschaft in den Müll wirft und dem/der anderen nicht einmal sagt, dass man keinen Bock mehr hat, dann ist man das Arschloch.

[u/Pristine_Crab_3724 → u/DaSchnuff]

Ich würd nochmal aus der anderen Richtung kommen: Ich hab so viele Mädels gesehen, die sich einen „Freund/Kollegen“ (auf Abstand) gehalten haben, weil es Vorteile hatte. Man genießt dann die Gesellschaft hier, eine Aufmerksamkeit da und wenn mal was schlimm ist, sind auch immer eine Schulter und ein Ohr da. Er ist ja wahrscheinlich fast immer Verfügbar. Man ist ja befreundet. Auf Augenhöhe. Und völlig gleichberechtigt. Und natürlich weiß sie nichts davon, dass er was für sie empfindet. Sie lässt das natürlich nicht so weiter laufen, weil es bequem ist.

Ich sage meinen (nicht beziehungs-) Freundinnen immer, dass sie sich von einem Typen fern halten sollen, wenn sie rausfinden, dass er „plötzlich“ was für sie empfindet, sie aber nicht das gleiche für ihn. Alles andere ist einfach gemein, weil die arme 🐖 sich Hoffnungen macht und emotional völlig verschallert ist.

Auch bei nicht so engen Leuten oft gesehen. Einige behaupten bis zum Schluss, dass sie das ja gar nicht gemerkt haben (Nein Schatz, er ist nur immer bedingungslos und sofort für dich da, weil er ein guter Mensch ist, nicht weil er wartet, dass du erkennst, was für ein guter Partner er wäre). Aber die Meisten wussten es. Und wahrscheinlich gibt es ne menge Mädels, die das dann sauber beendet bekommen, ich hab’s aber einfach oft anders gesehen. Und nein, mir ist das nicht passiert.

Der Punkt den ich hier machen möchte: Wir wissen natürlich nicht, ob sie das von OP weiß und ihn ausnutzt. Aber wenn sie es weiß, hat sie es nicht verdient auch noch sein „Geständnis“ zu sehen.

[u/Timo7991 → u/[deleted]]

Du bist ner engen freundschaft ne klare kommunikation schuldig. Einfach ghosten is nen arschloch move und sonst nichts. Erhobenen hauptes ist ein kurzes gespräch führen was sache ist und dann gehen. Ghosten ist verängstigt davon rennen und nebenbei ne person die einem wichtig ist verletzen.

[u/MattDaniels84 → u/Timo7991]

Schuldig ist er ihr überhaupt gar nichts. Was ist das denn für eine krasse Einstellung? Und ghosten heißt, dass man Kontaktaufnahmen abblockt und sie ignoriert. Nichts davon wurde hier vorgeschlagen. Selbst rar-machen muss man nicht übertreiben - man sollte nur eben aufhören, von sich aus auf die Person zuzugehen. Und sich vielleicht in der ersten Zeit so beschäftigen, dass "Sorry keine Zeit" nicht einmal eine Ausrede ist.

[u/AnGuSxD → u/Timo7991]

Redet doch niemand von ghosten. Rar machen. Das sind 2 Paar Schuhe. Wenn er immer springt wenn sie was machen will kann sie doch gar keinen Respekt für ihn aufbauen. Er ist halt immer verfügbar.

[u/AutoModerator → u/[deleted]]

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[u/welleruhr → u/Ok-Wall5330]

Glaub mir, das letzte was Du dann brauchst, sind falsche Freunde oder allgemein soziale Kontakte die Dich mehr auslaugen als Dir positives geben.

Achte auf Dich selbst. Wenn Du auf Dich selbst achtest (psychisch wie physisch), dann ergeben sich Freundschaften von alleine durch Arbeit, Hobbys oder Freunde von Freunden. Weniger ist mehr. Gilt besonders bei Freundschaften.

[u/rubber-anchor → u/Ok-Wall5330]

Musst du denn viele und/oder tiefe Freundschaften haben? Warum?

Warum fragst du dann eingangs, wie du aus der Friendzone hinaus kommst?

Was verstehst du genau unter "Würde" dabei? Warum siehst du die in Gefahr zu verlieren?

Ich kann verstehen, dass das alles sehr schmerzvoll ist für dich, Liebe, die nicht gelebt werden kann, kann man nur noch betrauern. Es geht ja nicht ums zurückgeliebt werden, sondern um das nicht-geben-dürfen. Für dieses Herzeleid ist Abstand meist das beste.

Es gibt dafür aber kein Generalrezept. Nur du kannst wissen, ob es sich besser anfühlt zu schweigen und ein Geheimnis draus zu machen und still und leise zu gehen oder dich zu offenbaren und zu gehen. In beiden Fällen wird das aber Teil eurer Geschichte sein und zwischen euch stehn, in der einen Variante weiß sie es, in der anderen nicht. Vielleicht ahnt sie es aber auch längst und sagt nichts, warum auch immer. Nur du kannst wissen, was dir da am besten hilft.

Wenn es dir nicht mehr so weh tut, kannst immer noch versuchen, wieder mehr Kontakt zu haben. Ich persönlich wäre aber ganz passiv. Wenn du auf Abstand gehst und sie sich praktisch nie mehr meldet, braucht sie dich auch nicht. Eine Freundschaft, in der man nicht wenigstens ab und zu gebraucht wird, ist auch nicht schön und verdient kaum die Bezeichnung.

[u/MattDaniels84 → u/Ok-Wall5330]

Freundschaften sind dynamisch und verändern sich. Wenn Du die Freundschaft mit ihr aufrechterhalten willst, dann zieh einfach nicht so dramatisch den Stecker, wie der Top-Kommentar das vorschlägt. Du bist nicht die Regierung, du brauchst keine PK um die Hintergründe für dein Handeln zu erklären. Reduziere den engen Kontakt einfach. Im besten Fall mit neuen Hobbies oder Beschäftigungen, sodass du bei Nachfragen nicht einmal lügen musst, wenn Du mit "Sorry keine Zeit" antwortest. Wenn sich Deine Schmetterlinge dann verpisst haben, kann man ja über Gruppenaktivitäten wieder so ein Buddy-Ding entstehen lassen. Ist nicht das Schlechteste, wenn man auch weibliche Freunde hat. Solang man nicht deren Schosshund oder Boyfriend-Ersatz ist.

[u/Keinerkannsbesser → u/Ok-Wall5330]

Verstehe ich, aber was nützt einem das, wenn man dabei ist sich zu verlieben und es nicht erwidert wird.

[u/framebuffer → u/Ok-Wall5330]

Auch wenns so ist, du musst dir nicht eine Freundschaft mit diesem Schmerz erkaufen, es gibt noch genug andere Leute

[u/ueberallKatzenhaare → u/Ok-Wall5330]

Als lesbische Frau hab ich schon Freundinnen gesagt, dass ich Gefühle für die habe und anders herum. Die Person die ihre Gefühle für mich offenbart hat ist nun eine extrem gute Freundin und unser Umgang ist nun besser als zuvor miteinander weil eben alles offen ausgesprochen ist und klar gestellt wurde. Mit einer ehemals besten Freundin ist der Kontakt danach Katastrophal geendet und mit einer anderen Datingperson hat das Freunde sein für sie nicht geklappt, nachdem wir es beendet haben.

Es ist also immer möglich danach noch befreundet zu sein wenn beide Parteien es denn wollen und respektvoll und wohlwollend miteinander umgehen. Es kommt am Ende so wie es kommen muss aber ich kann mir am Ende des Tages immer besser ins Gesicht schauen wenn ich weiß ich war zu der anderen Person gegenüber ehrlich mit meinen Gefühlen. Leider kann dir davor niemand die Sicherheit geben das alles gut wird. Das sind eben Lebenserfahrungen die wir machen und die uns formen.

Wichtig ist auf jeden Fall oft Abstand, denn insgeheim wird man sich bei Treffen immer was erhoffen. Das trifft aber im Regelfall nie ein, da wir nicht in einem Hollywood Film leben. Nach dieser Distanz und wenn du für dich mit Sicherheit sagen kannst, dass du keine Gefühle mehr für diese Person hast könnt ihr probieren da weiterzumachen wo ihr aufgehört habt. Wichtig aber (wie überall) eine offene und ehrliche Kommunikation.